Wahrscheinlich hat jeder schon einmal ein schönes neues Kleidungsstück gekauft, welches nach kurzer Zeit und nach ein paar Waschgängen nicht mehr wieder zu erkennen war. Dies kann zum einen an einer miserablen Fast Fashion Qualität liegen, aber leider auch manchmal daran, dass wir nicht wissen, wie wir dieses Kleidungsstück am besten pflegen können.
Bei den innenliegenden Waschetiketten eines Kleidungsstückes sagen uns häufig vermutlich nur die ersten zwei Zeichen etwas und bei den restlichen Symbolen muss eher geraten werden. Diese kleinen Etiketten sind jedoch eine große Hilfe, wenn es um die richtige Pflege von Kleidung geht.
In diesem Artikel klären wir die Fragen rund um die Etiketten und geben noch ein paar Tipps, damit dir deine Kleidung lange Freude bereitet. Wusstest du zum Beispiel, dass man Jeans eher auslüften sollte, anstatt sie gleich zu waschen? Manche Jeansliebhaber*innen waschen ihre Jeans sogar nur bis zu 4x im Jahr. Nach ein paar Mal tragen sollte die Jeans auf einem Bügel oder Wäscheständer ausgelüftet werden. Wem das jedoch zu wenig ist, kann sie nach ungefähr 6x tragen waschen. Beim Waschen ist jedoch Vorsicht geboten. Bei der typischen Bluejeans sollte man auf Vollwaschmittel verzichten, diese enthalten häufig Bleichmittel, welches die Farbe schnell verblassen lässt.
Auch bei der Temperatur sollte man eher kühl vorgehen und bei 30 bis 40 Grad Waschen. Bakterien tötest du am besten im Gefrierfach über Nacht ab. Packe dafür die Hose in einen Plastikbeutel und friere sie über Nacht ein. 8 Stunden reichen vollkommen um die Hose wieder frisch zu machen.
Jeanshosen mit einem Elasthananteil können auch häufiger gewaschen werden, jedoch nicht zu heiß. Du solltest außerdem auf Weichspüler verzichten, da dieser die Elasthanfasern angreift und im schlimmsten Fall zerstört.
Doch nun noch einmal zurück zu den kleinen Etiketten, die man oft herausschneidet, weil sie einen im Nacken kitzeln. Ich habe hier einmal eine sehr aufschlussreiche Abbildung für dich, die mehr Licht ins Dunkel bringen könnte.
Auch wenn die Etiketten aufschlussreich sind, gibt es jedoch noch mehr, was man beachten kann. Schauen wir uns einmal Kleidung aus Wolle an. Obwohl man sie waschen kann, ist es auch hier empfehlenswert, sie nicht zu häufig zu waschen. Nach dem Tragen sollte man die Kleidung auf einen Bügel zum Lüften hängen. Wenn sie jedoch gewaschen werden muss, ist dies auch kein Problem, wenn man ein paar Dinge beachtet.
Auf den Etiketten für die Waschempfehlung der Kleidung aus Wolle ist häufig das Symbol für Handwäsche angegeben. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass man wirklich die Kleidung per Hand waschen muss. Viele Waschmaschinen besitzen ein Wollwaschprogramm, welches die Kleidung schonend wäscht. Wichtig dabei ist, ein Wollwaschmittel zu verwenden und die Trommel maximal zu einem Viertel zu befüllen, damit die Struktur der Wolle angenehm weich bleibt und nicht verfilzt. Das Verfilzen kann nämlich auch dazu führen, dass ein Pullover einläuft und uns anschließend nicht mehr passt.
Falls man nach einiger Zeit mit kleinen Knötchen auf der Oberfläche zu kämpfen hat gibt es auch hier Abhilfe: Ein so genannter Wollkamm hilft dabei, die Oberfläche wieder glatt und geschmeidig zu machen. Mit der rauen Seite streicht man über die betroffene Stelle und die kleinen Flusen haften an dem Kamm.
Aber auch pflegeleichte Kleidung kann nach einiger Zeit an Form verlieren. Kleidung aus Baumwoll- oder Synthetikjersey ist in der Wäsche meist pflegeleicht, kann jedoch zum Beispiel ausbeulen, wenn man sie auf einem Bügel lagert. Am liebsten werden diese Kleidungsstücke gefaltet im Schrank oder der Kommode aufbewahrt. Und wenn sich an der Oberfläche Knötchen bilden, kann man einen Fusselrasierer verwenden, der das überschüssige Material abschneidet. Bitte benutze hier nicht den Wollkamm! Mit ihm besteht die Gefahr, das Material zu beschädigen.
Hat Kleidung einen hohen Elasthananteil ist es jedoch wichtig, keine zu hohen Temperaturen anzuwenden bei der Wäsche. 30 Grad sollten hier nicht überschritten werden und auch die Problematik mit Weichspüler sollte hier beachtet werden.
Werfen wir nun noch einmal einen Blick auf Seide. Ein tolles Material, welches jedoch auch eine bestimmte Pflege benötigt. Das Seide eine Eiweißfaser ist, sollte man bei der Wahl des Waschmittels genaustens drauf achten, dass es nicht alkalisch behandelt. Dies würde die Seide aufrauen und anschließend brüchig machen. So kann es sein, dass falsch behandelte Seide ihren Glanz verliert. Seide sollte außerdem nur per Hand gewaschen werden und du solltest auf rubbeln und scheuern auf dem Material verzichten. Das Einweichen für ein paar Minuten reicht vollkommen aus.
Zum Abschluss möchte ich noch einmal für die Langlebigkeit eines Kleidungsstückes werben. Denn am nachhaltigsten ist Kleidung, die uns über Jahre begleitet. Durch die richtige Pflege können wir unsere Lieblingsstücke gut erhalten und lange Freude an ihnen finden. Und sollte doch mal etwas kaputt sein, dann lohnt sich auch der Gang zur Änderungsschneiderei. Denn ein defekter Reißverschluss sollte nicht gleich das Ende für besagte Kleidung einläuten. So können wir allein dadurch, dass wir unsere Mode in Ehren halten, die Welt ein bisschen nachhaltiger gestalten.
Quellen: https://bit.ly/3d8gq5a, https://bit.ly/31qGqmB, https://bit.ly/2Pw1QMw, https://bit.ly/3ctDBYc, https://bit.ly/3ctDqMw, https://bit.ly/2PyEs0S