Fietsen in Fryslân – Mit dem Rad unterwegs in Friesland / Teil 1

19. August 2025   Sabine Engelhart
Reise, Unkategorisiert  

Friesland gilt als eines der schönsten Radreviere der Niederlande – flach, gut erschlossen und reich an Wasserwegen. Im Juli nutzten wir die Gelegenheit für eine kurze Auszeit per Fahrrad. Ausgangspunkt war Groningen, von wo aus Sneek in nur rund 90 Minuten bequem mit dem Zug erreichbar ist.

Sneek selbst lohnt schon einen Bummel: historische Fassaden, kleine Grachten und das markante Wassertor prägen das Stadtbild. Von hier führt ein dichtes Netz an beschilderten Radwegen Richtung Gaastmeer. Die Strecken sind leicht zu fahren, größtenteils asphaltiert und durchweg gut ausgeschildert. Unterwegs laden kleine Dörfer und Cafés wie das D’Alt Herberch zu Pausen ein – ideal für einen Snack, bevor es weitergeht.

Ein Highlight ist die kurze Überfahrt mit der Rad- und Fußgängerfähre über den Yntema-Polder, die einen reizvollen Perspektivwechsel bietet. Von dort führt der Weg durch weite Polderlandschaften, vorbei an Windmühlen und alten Klappbrücken, hinein in das Naturschutzgebiet De Wolvetinte. Hier öffnet sich die Landschaft noch einmal besonders weit – ein stiller Kontrast zu den lebendigen Hafenorten.

De Wolvetinte – wo Natur und Geschichte sich begegnen

De Wolvetinte – wo Natur und Geschichte sich begegnen

An der Westseite des friesischen Sees Fluessen liegt ein verborgenes Juwel: das Naturgebiet De Wolvetinte. Zwischen Schilfgürteln, Feuchtwiesen und weiten Ausblicken brüten hier Säbelschnäbler, Kiebitze und Flussregenpfeifer. Im Herbst ziehen Kampfläufer und Raubseeschwalben vorbei – ein Schauspiel für jeden Naturfreund. Ein unbefestigter Wanderweg schlängelt sich durch die Landschaft, vorbei an einem Aussichtspunkt mit weitem Blick über den See, der Teil der „Friese Meren“ ist. Gummistiefel sind hier keine schlechte Idee – der Weg führt über echte Bauernwiesen, und Hunde müssen leider zu Hause bleiben.

Mit jedem gefahrenen Meter stößt man auf Spuren der Vergangenheit. An einer Stelle ragt im Wasser der nachgebildete Dachfirst einer ursprünglichen Hofstelle empor – ein stilles Kunstwerk, das an den einst hier stehenden Bauernhof erinnert. Im kleinen Museum „Skerven fan ’e Skar“ erzählen Keramikscherben und andere Funde die Geschichte dieses Hofes, der seit 1741 existierte, eine Sturmflut überstand und schließlich an neuer Stelle wieder errichtet wurde.

Nur wenige Gehminuten entfernt steht er noch heute: der Bauernhof De Wolvetinte in It Heidenskip, 1865 erbaut und seit 2017 von einer gastfreundlichen Familie bewirtschaftet. Hier endet der Ausflug mit einer Tasse Kaffee, Tee oder Limonade, dazu ein Stück Gebäck – wahlweise im gemütlichen Stall oder unter freiem Himmel. Ein perfekter Abschluss für eine Entdeckungstour, die Natur, Geschichte und friesische Gastfreundschaft verbindet. Und, wer gerne ein bisschen länger dort verweilen möchte, bucht sich gleich in das gleichnamige „Bed and Breakfast“ ein.

Links für mehr Informationen:

De Wolvetinte in It Heidenskip – Bedandbreakfast.nl<https://www.bedandbreakfast.nl/nl/a/qjFf4PLK8JAv/de-wolvetinte>

de Wolvetinte in It Heidenskip – Rustpunten<https://www.rustpunt.nu/poi/?p_id=4369>

De Wolvetinte – NATUURGEBIEDEN IN BEELD<https://www.natuurgebiedinbeeld.nl/natuurgebied/friesland/de-wolvetinte/>

Wandelrondje door prachtig natuurgebied in It Heidenskip Friesland | VVV Friesland Zuidwest<https://www.waterlandvanfriesland.nl/nl/routes/1924577601/wandelroute-wolvetine>

Foto unten: Museum Skerfen van e skar / De Wolvetinte in It Heidenskip

weitere Fotos: SHEP_Hamburg 2025