In der Ausstellung wird der Lebensweg von Bestseller-Autorin Else Ury beschrieben. Außerdem können die Bücher der beliebten Nesthäkchen-Serie angeschaut werden.
Gut behütet in einer großen Familie, wuchs Else Ury dicht beim Alexanderplatz in Berlin auf. Die Verwurzelung in der jüdischen Tradition fehlt jedoch in den meisten ihrer Bücher. Vielmehr erzählen sie Geschichten von glücklichen Kindheiten, in denen die Kindersorgen mit Berliner Humor und geborgen in der Liebe und Fürsorge der Eltern bewältigt werden.
Überliefert ist, dass Else Ury um 1900 mit dem Schreiben begann. Zunächst kleine Geschichten für die Sonntagsbeilage. 1905 erscheint dann das erste Buch von Else Ury beim Globus Verlag in Berlin. Sie wurde eine wohlhabende Frau. Mit den Tantiemen aus der außerordentlich erfolgreichen Nesthäkchen–Serie kann Else Ury sich den Traum vom Ferienhaus in Krummhübel erfüllen. Das Haus ist bis heute noch ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. In Krummhübel konnte Else Ury eine kurze Lebensspanne lang das genießen, was sie so liebte: das Beisammensein im Kreise der Familie. Im Sommer 1914 fuhren die Urys wieder in die Sommerfrische. Dort überraschte sie, wie tausende andere Deutsche auch, die Nachricht vom Krieg. Auch wenn der Krieg länger dauerte als erhofft, Else Ury vertraute weiter auf die weise Führung des Kaisers und ein siegreiches Ende des Krieges.
Mit den ersten Bänden vom Nesthäkchen, die ab 1913 erschienen, begann die Karriere einer Kinderbuchserie. Die Auflagen schnellten in die Höhe. Zügig wurden die Fortsetzungen veröffentlicht.
Am 6. März 1935 wurde Else Ury aus der Reichsschrifttumskammer
ausgeschlossen. Dieses kam einem Berufsverbot gleich, so dass Else Ury seit der Zeit nicht mehr schrieb.
Zur Selektion wird Else Ury ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau eingeliefert. Am 13. Januar wird Else Ury mit vielen anderen in die Gaskammer getrieben und ermordet.
Eine Kooperation vom Kulturpunkt Basch, der Bücherhallte Dehnhaide und der Kirchengemeinde Alt-Barmbek, anlässlich der Woche des Gedenkens 2023.
Gefördert vom Bezirk Hamburg-Nord