Sie haben Anker geworfen in Hamburg und kommen aus aller Welt: Künstlerinnen und Künstler mit kulturellen Wurzeln in Brasilien und Italien, in Vietnam, Polen, Elfenbeinküste, Südafrika oder der Türkei haben vielerlei Einflüsse im kreativen Gepäck. Musik, Theater, Literatur, Tanz, Film und Bildende Kunst sind ihr Metier und das wollen sie zeigen. Die Bühne dazu bietet das Festival eigenarten: Interkulturelles Schaffen ist hier seit fast zwei Jahrzehnten ebenso selbstverständliches wie inspirierendes Programm. Neugierig und meinungsstark, zart besaitet und dramatisch, experimentierfreudig, mit politischem Ernst oder frecher Leichtigkeit setzen die Protagonisten in Szene, was sie bewegt. Vom 25. Oktober bis 4. November 2018 stellen sie ihre neuesten Produktionen vor. Darunter diese:
Eine kleine Auswahl:
Ihr Ziel ist Europa – doch sie erreichen es nicht. Eine Gruppe junger Geflüchteter strandet auf einer unbekannten Insel. Auf sich allein gestellt, bauen die Jugendlichen ihren eigenen Staat, kombinieren dabei Werte ihrer Heimat mit jenen, die sie mit Europa verbinden – ein Abenteuer beginnt. The Island heißt das Stück der Gruppe OpenUp! Fr 26. Oktober 19 Uhr, Thalia in der Gaußstraße (Garage)
Begegnung und Austausch par excellence: Die neutral in weiß gekleideten Akteur*innen der Gruppe TAN.GOING (siehe Titelfoto) bilden in ihrer Produktion Frage, damit du weißt – Phase III die visuelle Projektionsfläche für die Erwartungen der Zuschauenden und spiegeln sie zurück. Das ist Improvisationskunst pur mit Elementen aus Tanz, Theater und Musik. Jeder Auftritt ist eine Uraufführung, auch für den/die Einzelnen im Publikum. Fr + Sa 26. + 27. Oktober 19 Uhr, Medienbunker Feldstraße
Salsita – ein Multimedia-Salsa-Abend: Durch die Verschmelzung des berühmten lateinamerikanischen Musik- und Tanzgenres mit Techniken der zeitgenössischen (Video-)Kunst sprechen die Künstler*innen um Carlos Andrés Rico ein modernes, globales Publikum an – und das wird auch beteiligt. Fr 26. Oktober 20 Uhr, Goldbekhaus
Wie reagieren unsere Körper auf extreme gesellschaftliche Umbrüche? Dieser Frage gehen der Choreograf und Tänzer Anton Rudakov und Ensemble nach. Am Beispiel sowjetischer und postsowjetischer Unterdrückungsmechanismen auf den Einzelnen und das Kollektiv versuchen sie, die daraus erwachsenen Überlebensstrategien zu visualisieren. Totalitäre Körper nennt Rudakov das Phänomen und seine Produktion. So 28. Oktober 19 Uhr, Goldbekhaus
Orte des Geschehens: Ebenso unterschiedlich wie die Programme sind die Veranstaltungsorte des Festivals, sie sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Darunter sind Zinnschmelze, W3 und MUT!Theater, Alfred Schnittke Akademie, Café Nova, LICHTHOF Theater und Bürgerhaus Bornheide, Ernst Deutsch Theater plattform-Bühne, HoheLuftschiff und Zentralbibliothek, BiB, ella Kulturzentrum Langenhorn, HASPA-Filiale Kirchdorf, Haus Drei und Kölibri, monsun.theater und Tibarg-Center.
Programminfos unter: www.festival-eigenarten.de Tel.: 040 / 43 28 07 67
Textquelle: Eigenarten
Foto: Gruppe TAN.GOING, Theo Groen