Die Geschichten von Fanchon handeln von Reisen über die Grenzen – zwischen Frankreich und Deutschland, zwischen Kindheit und Erwachsenenwelt, zwischen Arbeiterkultur und dem Leben der Boheme. Bevor Fanchon selbst zu Wort kommt, berichtet ihr Vater von seiner Kindheit und Jugend in St. Etienne.
Mit freundlicher Genehmigung des VSA-Verlags
Pierre Grimal: Stationen eines Lebens
Ich könnte nicht über das letzte halbe Jahrhundert dieses Zeugnis ablegen, um das ich gebeten worden bin, ohne den Leser zu warnen, damit er diesen Bericht in seiner sicherlich besonderen Beleuchtung einordnen und seine Tragweite relativieren kann. Es ist eine Geschichte und nicht die Geschichte. Die Überleitung von einem zum anderen liegt nicht in meiner Kompetenz und gehört damit auch nicht zu meinem Thema.
Ich wurde 1925, als viertes Kind einer Familie geboren, die fünf Kinder zählt. Das erste Kind wurde 1918, das Letzte 1926 geboren. Meine Eltern haben sich während des 1. Weltkrieges, „La Grande Guerre“, kennengelernt. Meine Mutter kam aus den Kampfzonen im nord-östlichen Teil Frankreich, mein Vater, durch das Erstgeburtsrecht aus dem Familienbauernhof in der Aveyron im süd-östlichen Teil Frankreichs ausgeschlossen, musste ohne Berufung im Priesterseminar studieren, was ihn später zum Freimaurertum trieb. Es gehört also fast zur Logik. Dass ich an einem 1. April in Saint-Etienne das Licht der Welt erblickte und dort, in dieser Arbeiterstadt, aufwachse.
Das Einkommen der Familie ist bescheiden. Mein Vater, Postbeamter, muss sein Gehalt durch Nebentätigkeiten abrunden. Meine Mutter, die tagsüber allein den Familienverpflichtungen nachkommt, unterrichtet abends mit viel Engagement Hauswirtschaftslehre in Arbeiterausbildungsstätten. In Ermangelung jeglicher finanziellen Unterstützung für die Familie muss das zur Verfügung stehende Geld streng verwaltet werden und nach Prioritäten eingeteilt werden: 1. Ernährung und Gesundheit, 2. Kindererziehung, 3. Wohnung und Kleidung. Ich lebte so in einem der populärsten Viertel einer Arbeiterstadt und unter den gleichen Lebensbedingungen wie die Arbeiter, genoss aber gleichzeitig die Vorteile einer sehr aufklärerischen Erziehung, die auf Rationalismus basierte und für das humanistische Milieu der Freimaurer in Saint-Etienne aufgeschlossen war.
Kindergarten und Schule habe ich in Erinnerung als Orte in voller Harmonie mit meinem Familienmilieu: pazifistisch, antikapitalistisch, antiklerikal. Alles wird getan, um in uns den Pazifismus zu verankern. So wurde z.B. unsere Schulklasse von unserem kriegsbeschädigten Lehrer mit Kohlezeichnungen ausgeschmückt, die auf realistische Weise die Schrecken des Krieges – Granatsplitter und zerfetzte Glieder, verwirrte Blicke, sinnlose Schmerzen – veranschaulichen ; oder wir bekamen den Film « Die hölzernen Kreuze » (anklägerischer Film über den Krieg nach dem gleichnamigen Namen von Roland Dorgelès « Les croix de bois », 1919) zu sehen – mit entsprechendem unterstützendem Kommentar usw.. Gleichzeitig wurden bei uns Bleisoldaten als Spielzeuge verworfen.
Unser Viertel gehört den Arbeitern, und von der Zeit unmittelbar vor der Volksfront bleiben in meiner Erinnerung das Bild streikender Arbeiter und Bergbauarbeiter, die vor den besetzten Werkstätten sitzen, denen die Frauen Proviant bringen und die mit den Passanten, mit den Kindern auf dem Schulweg diskutieren ; der Angriff der berittenen Polizei auf die Demonstranten am « Place des Ursules », die umgekippten, zu Barrikaden funktionalisierten Straßenbahnwagen am « Place Fourneyron ».
Ich habe also sehr früh das Gefühl, an einer festen Ideologie teilzuhaben, die durch Familie und Schule unterstützt wird und entwickle einen Sinn für Verantwortung, der durch Aktivitäten in einer Pfadfindergruppe (der laizistischen Sparte selbstverständlich), wo ich diese Grundhaltungen konkret umsetzen kann, noch verstärkt wird. Die Wahl dieser Gruppe durch meine Eltern zeigt den Wert des agnostizistischen Rationalismus gegenüber vielen klerikal geprägten Organisationen.
Über meinen Eintritt ins Gymnasium, noch dazu in eine Sektion mit Latein, wundert man sich in unserem Wohnviertel, wo der Besuch des Gymnasiums als bourgeoise Anmaßung, sogar als Klassenverrat angesehen wird. Er fällt mit dem Beginn der Volksfront mit. Welche in Wirbel von Bildern, Fest der KP im Quartier der Sozialwohnungen (dort wohnen, am Rande der Stadt, die mittellosen kinderreichen Familien), die Demonstrationszüge, das Gymnasium, wo ich entgegen meinen Befürchtungen und dank einigen Freimaurerlehrern akzeptiert wurde, weil ich ein guter Schüler bin, sogar im Latein ; Einweihung der ersten Jugendherberge im Bessat, begleitet durch jenes schmissiges Lied, das übersetzt etwa so heißt : « Gehen wir dem Leben, gehen wir dem Glück entgegegen (in der deutschen Fassung : « Mit uns weht die neue Zeit »). Das Lied gibt die Stimmung wieder, die bei uns infolge der Einführung der 40-Stunden-Woche und des bezahlten Urlaubs durch die Volksfrontregierung herrschte. Die Eröffnung dieser ersten Jugendherberge ist Widerhall einer internationalen Bewegung: Auch in Deutschland soll die Jugend dem Leben und dem Glück entgegengehen. Weg mit den Grenzen ! Mein Bruder bestätigt mir das. Er hatte ein Stipendium für einen Aufenthalt in Heidelberg erhalten und kommt begeistert zurück. Ein ganzes humanistisches Milieu marschiert einer scheinbar glücklichen Zukunft entgegen. Krieg ist unmöglich, die Völker wollen ihn nicht. Die Arbeiter sind mündig und kämpferisch. Der religiöse Obskurantismus ist tot.
Aber dann kam sehr schnell die Angst. Das Echo des Bürgerkrieges in Spanien verdichtet sich, als unglückliche republikanische Flüchtlinge in Saint-Etienne eintreffen, die vor der Hölle flüchten. Sie werden im Stadion zusammengepfercht, wo Linke, die das alles nicht glauben können, diejenigen « aussuchen », die sie ernähren und unterbringen, denen sie helfen können. Und diese Flüchtlinge erzählen von italienischen und deutschen Flugzeugen, die gegen die schlecht bewaffneten Brigaden kämpfen. Was unternimmt unsere linke Regierung? Gibt es nur einen französischen Pazifismus? Ist er eine Kraft, die noch verstärkt werden muss, oder eine Schwäche, die es abzulehnen gilt? Der Anschluss, München, der Bürgerkrieg in Spanien. Wie kann man durchblicken. Die Rücken beugen sich.
Und schließlich die Katastrophe : der Krieg ! Alle tradierten Werte über den Haufen geworfen, der Schlamassel, die Angst! Zuerst der « komische Krieg », « La drôle de guerre », den wir über die Briefe des älteren Bruders miterlebt haben, der mit seinem Regiment von marokkanischen Schützen in Belfort in Stellung steht. Er möchte in die Schweiz desertieren, um nicht auf seine deutschen Freunde schießen zu müssen. Der « komische Krieg » und die dröhnenden Erklärungen: « Wir werden siegen, da wir die stärksten sind » oder die lächerliche Propaganda des Chansonniers en vogue: « Wir werden auf der Linie Siegfried unsere Wäsche aufhängen » « Unsere Eingeweide » hält meine Mutter entgegen und schaltet das Radio ab.
Dann der Blitzkrieg. Bald sind die Deutschen in Saint-Étienne. Ich werde in die Aveyron evakuiert. Sehr schnell der Waffenstillstand. Immerhin hört das Gemetzel wenigstens auf.
Aber jetzt ist Frankreich in zwei Zonen aufgeteilt: Paris liegt jetzt im « Ausland »,der französische Staat hat sich in Vichy niedergelassen. Seine Parole : Arbeit, Familie, Vaterland und im Hintergrund die Kirche. Es gibt keine Zweifel mehr. Die Linke wird ins Loch gesteckt :Freidenker, militante Lehrer, Gewerkschaftler, alle. Die, die sich retten können, sind wie vom Schlag getroffen. Die teuersten Ideen, die erworbenen Überzeugungen müssen heimlich zum Ausdruck gebracht werden, in einem eingeschränkten, wirklich sehr engen Kreis, der jeden Augenblick durch die Schläge der Rechten bedroht ist, der Rechten, die sich rächt und bei den Rechtsextremisten Appetite entfesselt.
1942. Als Antwort auf die ersten Schläge der Alliierten in Afrika wird der Süden Frankreichs besetzt. Ich habe jetzt die Deutschen vor meinen Augen. Die Kommandantur hat sich im « Grand Hotel » niedergelassen. Auf dem Weg zum Gymnasium – wo ich mich inzwischen auf das Abitur, Sektion Philosophie, vorbereite – muss ich an den Posten vorbei. Waffe auf der Schulter, Handgranate am Stiefelschaft, so stehen sie vor dem Gebäude. Sie sind nicht wiederzuerkennen die, von denen erzählt wurde, dass sie dem Leben, dem Glück entgegengingen, Informationen sichern durch, entsetzliche.
Trotz des sehr engen Kreises, in dem wir uns nur bewegen können, bleiben Überzeugungen fest. Es ist fazinierend, an dem Unterricht unseres Philosophielehrers, Jean Kanapa, über Marxismus teilzunehmen, den er zu Hause hält. Dort finde ich mich mit in der Ausbildung sich befindlichen Lehrern wieder, die aus der von der Regierung in Vichy geschlossenen Ecole Normale ausgebüchst sind. Es ist faszinierend, im Gymnasium Untergrundzeitungen zu verteilen, zu zweit oder zu dritt sitzen zu bleiben, wenn der alte rechte Lehrer vor Beginn jedes Kurses eine Schweigeminute vor dem Bild des Marschall Pétains abverlangt. Es ist faszinierend und dennoch gefährlich, es sei denn, man hat Glück. Denn viele werden für viel weniger als das, was wir getan haben, ihr Leben verlieren.
1943 habe ich Abitur gemacht. Ich bekam als Grundschullehrer sofort Arbeit – denn es fehlen Männer im Schulwesen. Ich muss Geld verdienen und diesen Beruf lehne ich nicht ab, denn er hat eine Vergangenheit, die mir gefällt.
Von den sich dann überstürzenden Ereignissen ist mir nu reine lächerliche Rückmarschbewegung nachhaltig in Erinnerung geblieben. Mit den Erfolgen der Alliierten werden die Rechten immer vorsichtiger, und als klar wird, dass die Tage der Vichy-Regierung gezählt sind, verschwindet jede Behutsamkeit und die Opportunisten entlarven sich.
1944 Bombardierung von Saint-Etienne durch die Amerikaner. Ich verliere meine Mutter, mein « Zuhause » in den Trümmern des Arbeiterviertels, das die Zielscheibe der Bombenflugzeuge, winziger weißer Blitze, unerreichbar hoch am blauen Himmel des 25. Mai, zu sein scheint. Hunderte von Leichen, zerfetzte Glieder werden aus den Trümmern herausgeholt. Ich kann es nicht fassen.
Nur mit dem, was ich an diesem Tag an hatte, erlebe ich enttäuscht die Landung der Alliierten im Juni, dann im August in der Provence
1945 Die totale Befreiung, der « Sieg ». Die provisorische Regierung mit einem Soldaten, de Gaulle, an ihrer Spitze, der geschickt genug ist, um die Kommunisten nicht auszuschließen, die Bildung der 4. Republik, und dann… die Kompromisse, aber ganz bestimmt nicht der Sieg der Linken, die geschickt im Zaume gehalten, übergangen und wieder betrogen wird.
Wie kann nach einem solchen Sturm das Gleichgewicht wieder erlangt werden. Ich muss mir eine neue Wertskala errichten, die nur durch Bezug auf meine Kindheit standhält : die Überzeugung, dass man nur von unten nach oben Einfluss auf die Gesellschaft gewinnen kann, dass Aktion nur in Übereinstimmung mit sich selbst, mit dem, was man tatsächlich ist, glaubwürdig ist, dass alles auf die Probe gestellt werden muss, dass alle Schummeleien in diesem Bereich vergebens sind. Sie platzen im Feuer der Ereignisse. Primat des Handelns gegenüber dem Reden, skeptische Zurückhaltung Ideologien, intellektuellen Konzepten, phantasierenden Abstraktionen.
In dieser Verfassung gründe ich 1948 eine Familie. Ich möchte wieder eine Familie haben, als Kern des Kreises, den es wieder aufzubauen gilt. Sicher scheint nach allem Auf und Ab zu sein, dass Kinder in einer langen Phase des Friedens aufgezogen werden können. Die Zukunft bietet günstige Perspektiven für eine langsame Aktion von unten nach oben. Es wird darum gehen, objektiv zu bleiben, mit den anderen zu kommunizieren, ohne Tabus, ohne Ausschlüsse, sie um den großen Tisch zu versammeln, um ihnen zuzuhören, bevor ich versuche, sie zu überzeugen. 1949 wird meine erste Tochter geboren, 1953 die Zweite. Ihnen gegenüber werde ich nicht schummeln. Wir haben uns – meine Frau ist auch Lehrerin – in einem Arbeitertal niedergelassen. Zu diesem Zeitpunkt gibt es in diesem Departement kaum nocj eine linke Gemeindeverwaltung. Kaum ist das Echo von Hiroshima ausgeklungen, flammt das Feuer in Vietnam auf, dann in Algerien. Wird es je ein Ende nehmen ?
Wir werden bis 1981 warten müssen : die Freudentränen von Mendès France, der Mitterrand bei seiner Ankunft im Elysée umarmt, sind die Tränen der ganzen Linken, die zu träumen glaubt, von der gesamten Linken, die mit ihrem Präsidenten auf dsa Grab ihrer Helden im Panthéon die rote Rose getragen hat. Ich ziehe es vor mit 1981 aufzuhören, um wieder träumen zu können
Étapes d’une vie
Je ne pourrais livrer ce court témoignage dont on m’a prié sur ce dernier demi-siècle, sans prévenir le lecteur, afin qu’il puisse en comprendre le sens certainement bien particulier et son importance toute relative. C’est une histoire et non pas l’Histoire. Le passage de l’une a l’autre n’est pas dans ma compétence et ce n’est donc pas mon sujet.
Je suis né en 1925, quatrième d’une famille de cinq enfants. Le premier enfant est né en 1918, le dernier en 1926. Mes parents se sont connus pendant la première guerre mondiale, « La Grande Guerre ». Ma mère venait des zones de combats nord-est de la France, mon père, exclu de la ferme familiale par le droit d’aînesse, située dans l’Aveyron, le sud-est de la France, se retrouve sans vocation au séminaire pour faire ses études ce qui le poussera plus tard vers les francs-maçons. C’est presque dans la logique que je sois né un premier avril à Saint-Étienne, dans cette ville ouvrière où je grandis.
Les revenus de la famille sont modestes. Mon père, postier, doit arrondir son salaire avec des petits travaux. Ma mère qui assume, le jour, seule, les obligations familiales donne, le soir, avec beaucoup d’engagement, des cours d’enseignement ménager. En absence de tout soutien financier pour la famille, l’argent doit être géré avec rigueur et est partagé d’après les priorités suivantes : 1. Nourriture et santé, 2. Éducation des enfants, 3. Logement et vêtements. Je vis ainsi dans un des quartiers les plus populaires d’une ville ouvrière et dans les mêmes conditions que les ouvriers, mais je jouis en même temps des privilèges d’une éducation très éclairée, basée sur le rationalisme et ouverte sur le milieu humaniste des francs-maçons de Saint-Étienne.
De l’école maternelle et de l’école primaire, j’ai le souvenir de lieux plein d’harmonie et en accord avec mon milieu familial : pacifique, anticapitaliste, anticlérical. Tout est fait pour enraciner en nous le pacifisme. C’est ainsi que notre salle de classe est décorée par notre instituteur, infirme de guerre, de dessins au fusain, qui montrent de façon réaliste les horreurs de la guerre – éclats de grenades, regards égarés, douleurs absurdes – et les concrétisent, ou bien on nous montre le film accusateur sur la guerre « Les croix de bois » tiré du roman du même nom de Roland Dorgelès avec commentaire à la clé. À la maison pas de petits soldats de plomb.
Notre quartier appartient aux ouvriers. De la période précédant le Front populaire, je garde en souvenir l’image d’ouvriers en grève et de mineurs assis devant les usines occupées à qui les femmes apportent à manger et qui discutent avec les passants, avec les enfants qui se rendent à l’école ; de la prise en charge des manifestants par la police à cheval Place des Ursules, des wagons renversés du tramway transformés en barricade Place Fourneyron.
J’ai très tôt le sentiment d’appartenir à une ferme idéologie soutenue par la famille et l’école et développe un sens des responsabilités, renforcé encore par des activités dans le cadre d’un groupe d’éclaireurs (le mouvement laïque bien évidemment), où ces positions fondamentales sont mises en pratique. Le choix de ce groupe par mes parents marque une prise de position pour le rationalisme agnostique contre les nombreuses organisations imprégnées de cléricalisme.
Mon entrée au lycée, de plus dans une section avec latin, étonne dans notre quartier où la fréquentation d’un lycée est considérée comme une ambition bourgeoise, et même comme trahison de la classe ouvrière. Elle tombe alors que commence le Front Populaire. Quel tourbillon d’images : on jubile dans le quartier, fête au parti communiste dans le quartier des habitations populaires (là, à frontière de la ville, habitent les familles nombreuses aux revenus modestes) ; manifestations ; le lycée où, à l’encontre de mes inquiétudes, je suis acceptée grâce à quelques professeurs francs-maçons, parce que je suis bon élève, même en latin ; Inauguration de la première auberge de jeunesse au Bessat accompagnée de ce chant un peu fanfaron « Marchons au devant de la vie, marchons au-devant du bonheur ». Le chant « au-devant de la vie » rend bien compte de l’atmosphère qui régnait chez nous après la mise en place de la semaine de quarante heures et les congés payés par le gouvernement du Front Populaire. L’ouverture de cette auberge de jeunesse est l’écho d’un mouvement international : En Allemagne aussi la jeunesse marche au-devant de la vie et du bonheur, à bas les frontières. Mon frère me le confirme. Il a eu une bourse pour un séjour à Heidelberg et revient enthousiaste. Tout un milieu humaniste semble marcher vers un avenir apparemment heureux. La guerre est impossible, les peuples ne la veulent pas. Les ouvriers sont émancipés et combatifs. L’obscurantisme religieux est mort.
Mais bientôt la peur monte. Les échos de la guerre civile en Espagne se concrétisent lorsque arrivent à Saint-Étienne, de malheureux fugitifs républicains qui fuient devant l’enfer. On les rassemble au stade, où des gens de gauche, qui n’arrivent pas à y croire « choisissent » ceux qu’ils vont héberger et nourrir, ceux qu’ils peuvent aider. Et ces fugitifs parlent des avions italiens et allemands qui combattent les Brigades Internationales mal équipées. Qu’entreprend notre gouvernement de gauche ? N’y a-t-il que le pacifisme français ? Est-il une force qu’il faut soutenir ou une faiblesse, qu’il faut refuser ? L’annexion, Munich, la guerre civile en Espagne. Comment y voir clair ? Les dos se courbent.
Et puis finalement la catastrophe : La guerre ! Toutes les valeurs transmises remises en cause, la débâcle, la peur ! D’abord, la « drôle de guerre » que nous avons suivie à travers les lettres de notre frère aîné stationné à Belfort avec un régiment d’artilleurs marocains. Il voudrait déserter en Suisse pour ne pas devoir tirer sur ses amis allemands. La « drôle de guerre » et les déclarations fanfaronnes : « nous vaincrons parce que nous sommes les plus forts » où la ridicule propagande des chansonniers en vogue : « nous irons étendre notre linge sur la ligne Siegfried ». « Nos tripes » riposte ma mère et éteint la radio.
Ensuite, la guerre éclair. Et bientôt les Allemands sont à Saint-Etienne. Je suis évacué dans l’Aveyron. Mais très vite, c’est l’armistice. Au moins plus de massacres.
Maintenant la France est divisée en deux zones : Paris est maintenant à « l’étranger », l’Etat français s’est installé à Vichy. Ses paroles : travail, famille, patrie et à l’arrière-plan, l’Église. Il n’y a plus de doute. La gauche est mise au trou : communistes, juifs, francs-maçons, libres-penseurs, enseignants militants, syndicalistes, tous. Quel renversement vertigineux ! Ceux qui peuvent se sauver n’en reviennent pas. Les idées les plus chères, les convictions acquises doivent êtres exprimées clandestinement, dans un cercle très restreint, qui est menacé à chaque instant par les coups de la droite, qui se venge et par l’extrême droite qui déchaîne ses appétits.
1942 En réponse aux premiers coups des alliés en Afrique, le Sud de la France est occupé. J’ai maintenant les Allemands devant mes yeux. L’état-major s’est installé au Grand Hôtel.Sur le chemin du lycée – où je me prépare au bac en section philosophie, –je passe devant les sentinelles. Arme sur l’épaule, grenade fixée à la tige de leur botte, ils sont là, devant le bâtiment. Ils sont méconnaissables ceux, dont on nous racontait qu’ils allaient au-devant de la vie, au-devant du bonheur. Des informations nous atteignent, horribles.
Malgré le cercle très restreint dans lequel nous pouvons nous mouvoir, les convictions ne sont pas ébranlées. C’est fascinant pour moi de participer aux cours de notre professeur Jean Kanapa, sur le marxisme, cours qui ont lieu chez lui. Là, je me retrouve avec des enseignants en cours de formation qui ont fuit l’Ecole Normale fermée par le gouvernement de Vichy. C’est fascinant de distribuer les journaux du mouvement clandestin centralisés au lycée, de rester assis à deux ou à trois, quand le vieux professeur de droite demande une minute de silence devant la photo du Maréchal Pétain. C’est fascinant d’aider quelques familles juives à sauver leurs biens et de leur procurer des faux papiers. C’est fascinant et cependant dangereux, sauf si l’on a de la chance. Beaucoup perdront leur vie pour beaucoup moins que ce que nous avons fait.
1943 J’ai passé le bac. J’ai eu tout de suite du travail comme instituteur, car on manquait d’hommes dans l’enseignement. Je dois gagner ma vie et ce métier, je ne le refuse pas, car il a un passé qui me plait.
Des évènements qui se précipitent, je n’ai que le souvenir d’un mouvement de retraite ridicule. À la suite des victoires des alliés, la droite devient de plus en plus prudente et lorsqu’il apparaît clairement que les jours du gouvernement de Vichy sont comptés, les opportunistes jettent le masque sans circonspection.
1944 Bombardements de Saint-Étienne par les Américains. Je perds ma mère, ma « maison » dans les ruines du quartier ouvrier, qui est devenu la cible des bombardiers, de minuscules éclairs blancs, qui semblent voler à des hauteurs inaccessibles dans le ciel bleu du 25 mai. Des centaines de cadavres, des membres déchiquetés sont retirés des ruines. Je ne peux le concevoir.
Avec seulement ce que j’avais sur le dos ce jour-là, j’assiste, déçu, au débarquement des Alliés en juin, en août en Provence.
1945 La libération totale, la « victoire ». Le gouvernement provisoire avec un militaire à sa tête, De Gaulle, qui est suffisamment adroit pour ne pas exclure les communistes, la formation de la 4e République, et ensuite les compromis, mais sûrement pas la victoire de la gauche, qui est freinée adroitement, dont on ne tient pas compte et qui est de nouveau trompée.
Comment retrouver son équilibre après une telle tempête ? Je dois me récréer une échelle de valeurs qui ne résiste qu’en se référant à mon enfance : la conviction que l’on ne peut influencer la société que du bas en haut, que l’action ne peut avoir lieu qu’en accord avec soi-même, avec ce qu’on est réellement, lorsqu’on est digne de foi, que tout doit être mis à l’épreuve, que toutes les tricheries dans ce domaine sont vaines. Elles se réduisent à rien dans le feu des évènements. Primauté de l’action sur la parole, scepticisme vis-à-vis des idéologies, des concepts intellectuels, les abstractions fantaisistes.
Dans cet état d’esprit, je fonde en 1948 une famille. Je voudrais avoir une famille comme centre du cercle qu’il s’agit de reconstruire. Il semble certain, après tous les hauts et les bas, de pouvoir élever des enfants dans une longue période de paix. L’avenir offre des perspectives favorables pour une lente action du bas vers le haut. Il s’agira de rester objectif, de communiquer avec les autres, sans tabous, sans exclure, de les rassembler autour de la table pour les écouter avant d’essayer de convaincre. Ma fille aînée naît en 1949, en 1953 ma deuxième fille. Vis-à-vis d’elles je ne tricherai pas. Nous nous sommes installés – ma femme est également institutrice – dans une vallée ouvrière. À cette époque, il n’y a presque plus dans le département de communes gérées par la gauche. À peine s’est éteint l’écho de Hiroshima que le feu reprend au Vietnam, puis en Algérie. Est-ce que cela prendra fin ?
Nous devrons attendre jusqu’en 1981 : les larmes de joie de Mendès-France qui embrasse Mitterrand à son arrivée à l’Elysée, ce sont les larmes de toute la gauche qui croit rêver, de toute la gauche qui, avec son président, a déposé la rose rouge sur la tombe der héros du Panthéon. Je préfère m’arrêter à 1981 pour pouvoir rêver encore…