Schwarz + Weiß = Bunt

19. März 2021   Sabine Engelhart
Aus dem Stadtteil, Kursangebote, Schach  

Schach für den Stadtteil

Ausgabe 3

Herzlich willkommen zur dritten Schwarz-Weiß-Bunt-Ausgabe! Mein Name ist Jörn Bilicki und ich berichte an dieser Stelle regelmäßig über Aktivitäten und Ereignisse rund um das königliche Spiel aus und für den Stadtteil.

In dieser Ausgabe wird es um „echtes“ Schach, ein lehrreiches Endspiel zum Mitdenken und über Neuigkeiten aus dem Barmbeker Schachklub gehen.

Es geht wieder los!

Man erinnert sich kaum: Aber am 17. März 2020 begann mit der ersten Runde des Kandidatenturniers zur Ermittlung des Herausforderers von Schachweltmeister Magnus Carlsen [1] das vorerst letzte große Schachturnier, an dem sich die Kontrahenten an einem echten Brett gegenübersaßen. Der Weltschachverband FIDE erntete dafür damals viel Kritik. Schließlich widersprach die Turnieransetzung der anderenorts vielfach umgesetzten Praxis zur Pandemiebekämpfung: Kontaktvermeidung. Trotzdem hielt die FIDE an der ursprünglichen Terminansetzung fest, um zur Halbzeit des Turniers dann doch klein beigeben zu müssen. Denn schließlich war es der russische Staat, der dem Treiben ein jähes Ende setzte: Mit der Ankündigung, den Flugverkehr ins Ausland am 27. März einzustellen, konnte der sichere Transfer der Turnierteilnehmer in ihre Heimatländer nur durch den vorzeitigen Abbruch der Veranstaltung gewährleistet werden.

Seitdem fanden die Großereignisse ausschließlich über die gängigen Onlineplattformen wie Chess.com, Chess24 und Chessbase statt. Letztere stellten u. a. die Plattform für die neu vom Deutschen Schachbund aus dem Boden gestampfte Deutsche Schach-Online-Liga [2] zur Verfügung. Für diese Liga hatte sich 2020 übrigens auch der Barmbeker Schachklub mit einer Mannschaft angemeldet. Mit der Mannschaftsaufstellung erwies sich die Gruppe A in der 2. Liga [3] allerdings als zu stark.

Nun geht es aber wieder so richtig los, an echten Brettern, von Angesicht zu Angesicht: Als ersten Turnier von Weltrang startete am 15. Januar 2021 das „Tata Steel Chess Tournament“ [4] in Wijk aan Zee (Holland). Ein Klassiker, den es unter wechselndem (Sponsoren-) Namen bereits seit 1938 gibt und im Laufe seiner Geschichte zum Anziehungspunkt der Weltschachelite wurde. All das natürlich unter strengen Regeln. Regeln, denen kurz vor Turnierbeginn der russische Großmeister Daniil Dubov zum Opfer fiel. Er musste dem Turnier fern bleiben, weil eine ihm nahe stehende Person Corona-positiv getestet wurde. Als Ersatz sprang der deutsche Großmeister Alexander Donchenko ein, der in den ersten zwei Runden gleich mal das enorm hohe Niveau der anderen Spieler schmerzhaft zu spüren bekam.

Das Fehlen von Dubov haben sicher viele Schachenthusiasten sehr bedauert. Schließlich sind eine Reihe seiner Partien durch seine kreative Eröffnungsbehandlung sehr sehenswert. Aber auch ohne Dubov gab es einige spannende Partien mit teilweise sehr lehrreichen Positionen. Eine dieser Positionen möchte ich im Folgenden vorstellen und zum Nachdenken einladen.

Zugzwang

Das folgende Diagramm zeigt aus Sicht von Schwarz eine Stellung, die in Runde 5 nach dem 54. Zug von Weiß in der Partie zwischen David Anton Guijarro und Aryan Tari  entstand.

Schwarz ist am Zug und muss sich überlegen, wie stark sein Läufer und Freibauer als Gegengewicht zu den drei verbundenen weißen Freibauern auf dem Königsflügel sind. Kann Schwarz remis halten oder geht da mehr? Die Auflösung gibt es am Ende des Artikels.

Aktuelles

Als Mitte September 2020 im Barmbeker Schachklub das alljährliche Klubturnier begann, sah man im Turnierraum als Spieler und Gast ein eher ungewohntes Bild: Wo sonst gerne mal über 30 Spieler Platz fanden und Zuschauer sich dicht gedrängt um die Tische versammelten, wo die Spannung nicht nur auf den Brettern sondern auch in den Gesichtern der Spieler abzulesen war, da verloren sich diesmal vielleicht 10 Spieler und ein, zwei Zuschauer. Und natürlich alles mit maximal möglicher Distanz und mit Masken. Ein Klubturnier mit Handicap also. Und beinahe ohne Klubmeister, denn der Spielbetrieb musste in den Räumen des Barmbeker Schachklubs mitten im Turnier mal wieder unterbrochen werden. Aber zum Glück gab es engagierte Spieler, die dafür sorgten, dass die fehlenden Partien privat fortgesetzt werden konnten. Dank einer Aufholjagd und etwas Schützenhilfe durfte am Ende der Autor dieser Zeilen den Turniersieg feiern und sich nun Vereinsmeister des Barmbeker Schachklubs 2020 nennen.

Parallel zum Klubturnier gab es bis zur Schließung der Räumlichkeiten Trainingsabende, die sich bei den Vereinsmitgliedern großer Beliebtheit erfreuten.

Apropos: Mit inzwischen 71 Schachspieler*innen entwickelt sich der Barmbeker Schachklub erfreulicherweise gegen den Trend in so manchen Sportvereinen, die aufgrund der aktuellen Situation eher mit Mitgliederschwund zu kämpfen haben.

Und trotz der Schließung der Räume ist der Klub für seine Mitglieder weiterhin präsent, denn einmal im Monat erscheint ein Newsletter, der per E-Mail verteilt wird und von verschiedenen Mitgliedern mit immer wieder neuen interessanten und spannenden Inhalten versorgt wird.

Diese neue Präsenz zeigt sich auch in der diesjährigen Jahreshauptversammlung, die im Februar 2021 zum ersten mal online stattfand und mit 13 Teilnehmern sogar besser besucht war, als die Vorort-Veranstaltungen in den Vorjahren.

Lösung

Aryan Tari entschied sich ohne Zeitnot für 54. … c2?? und wirft mit diesem natürlich aussehenden Zug leider den Sieg weg. Die Partie endete nach 55. Kd2 wenige Züge später mit einem Remis.

Gewonnen hätte 54. … Lb5!!

Aber: Was ist nach diesem Zug anders? Und wieso ist für Weiß trotz der Bauernmacht auf dem Königsflügel nichts zu holen?

Beantworten wir zunächst die Frage nach den weißen Chancen. Hierzu soll die Ausgangsstellung ein wenig modifiziert werden, um zu verstehen, wie stark diese Bauern theoretisch sein können.

Auch hier ist Schwarz am Zug (das ist für diese Stellung aber unerheblich). Eine Bestandsaufnahme: Der weiße König darf sich vom schwarzen a-Bauern nicht entfernen, die weißen Bauern sind also auf sich allein gestellt. Umgekehrt hat Schwarz keinen sinnvollen Bauernzug, ist also gezwungen, ausschließlich Königszüge zu machen. Eine Beispielvariante zeigt, dass Weiß dies leicht gewinnt: 

1. … Kg8  2. h5 Kg7  3. h6+ Kh7  4. Ka1!

Dieser weiße Tempozug bringt Schwarz in Zugzwang: Mit seinen Bauern kann er nichts ausrichten und sein König muss sich von den weißen Bauern entfernen, so dass diese ungehindert weitermarschieren können. Beispiel: 4. … Kg8 5. f6 Kh8  6. f7, und der f-Bauer ist durch.

Diese Stellung zeigt also, wie mächtig die weißen Bauern sein können. Zusätzlich sieht man, dass der weiße Sieg auch dadurch gesichert ist, weil der weiße König mit jedem seiner Züge die Umwandlung des schwarzen a-Bauern verhindert.

Aber nähern wir uns nun der ursprünglichen Stellung, indem wir in der zweiten Diagrammstellung den b3-Bauern durch einen schwarzen Läufer ersetzen.

Dabei sei angenommen, dass der Läufer nicht in das Geschehen rund um die weißen Bauern eingreift. Ist die Stellung mit Schwarz am Zug für ihn dann immer noch verloren? Nein, wie folgende Variante zeigt:

1. … Kg8  2. h5 Kg7  3. h6+ Kh7  4. Ka1

Bis hierhin versucht Weiß den gleichen Weg einzuschlagen, wie im zweiten Diagramm. Allerdings entgeht Schwarz hier dem Zugzwang:

4. … Lc4!

Wenn man so will, ist Weiß jetzt in Zugzwang: Der schwarze König blockiert erfolgreich den weiteren Vormarsch der weißen Bauern. Der Läufer verschafft Schwarz hierfür die entscheidenden Tempozüge. Die Stellung ist remis, selbst wenn der Läufer die weißen Bauern aufs Korn nehmen würde. Dafür müsste er irgendwann die Deckung des a2-Bauern aufgeben, welcher als einzige Sieghoffnung für Schwarz vom weißen König schließlich geschlagen würde. Auch hier sieht man, wie wichtig die Nähe des weißen Königs zum umwandlungsfähigen schwarzen Bauern ist.

Kommen wir nun zurück zur Ausgangsstellung. Wir wissen jetzt also, dass der schwarze König, unterstützt durch Tempozüge seines Läufers, den weißen Sieg verhindern kann (der weiße a-Bauer spielt hier keine Rolle). Wir wissen auch, dass es umgekehrt für Weiß wichtig ist, mit seinen König nahe genug am umwandlungsfähigen schwarzen Bauern zu sein. 54. … c2 war also deswegen nicht gut, weil dieser Zug dem weißen König genau das nach 55. Kd2ermöglicht (im Zweifel pendelt der König zwischen d2 und c1). Und genau hier setzt der Lösungszug 54.… Lb5 an. Das folgende Diagramm verdeutlicht dies:

Die grünen Kreise zeigen, welche wichtigen Felder von Schwarz nach dem Zug kontrolliert werden. Man sieht: Der weiße König ist nun vom c3-Bauern abgeschnitten. Wenn Weiß jetzt versucht, diese Blockade zu umgehen (Felder mit roten Kreisen), denn entfernt er sich zu weit vom c3-Bauern, der dann ungehindert durchmarschieren kann.

Aber: Weiß muss jetzt ja nicht mit dem König ziehen; er hat ja noch Bauernzüge. Ein Versuch:

55. h5 Kg7  56. h6+ Kh7  58. f6 Kg6  59. h7 Kxh7  60. f7 Kg7  61. g6 La6  62. a4 Kf8  63. a5 Kg7

Weiß ist in Zugzwang. Früher oder später muss er sich mit seinem König vom c3-Bauern soweit entfernen, dass der nicht mehr aufgehalten werden kann. Was wäre das für ein Partieabschluss gewesen! Es ist für jeden Freizeitspieler aber irgendwie beruhigend, dass auch Großmeister hin und wieder mal daneben greifen.

Fotografie: Vlad Sargu/ unsplash.com

Nützliche Links

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kandidatenturnier_Jekaterinburg_2020

[2] https://dsol.schachbund.de/

[3] https://dsol.schachbund.de/tabelle.php?s=2020&l=2a

[4] https://tatasteelchess.com/

Zwischen Kirche und Klampfe – wie Hamburger:innen die Musikgeschichte präg(t)en

27. Januar 2021   Sabine Engelhart
Aus dem Stadtteil, Musik  

Der Barmbeker Bert Kaempfert, komponierte Evergreens für ein Millionenpublikum

Ein Beitrag von Neele Uder/ Musikwissenschaftlerin, Universität Kiel

Dass Hamburg sich musikalisch mit der Weltspitze messen kann, ist schon seit Johannes Brahms keine Frage mehr. Doch wer hätte gedacht, dass Hits wie Strangers in the Night oder Ain’t She Sweet (in der Beatles-Version) aus der Feder eines waschechten Barmbekers stammen? Komponiert wurden sie nämlich von dem am 16. Oktober 1923 in Barmbek-Nord geborenen Bert Kaempfert. Auch wenn dieser nicht immer selbst Interpret seiner Werke war, scheint es doch, als hätte er zwischen 1940 und 1970 seine Finger überall mit im Spiel gehabt. Mit sechs Jahren bekam Kaempfert sein erstes Klavier – und von da an konnte ihn nichts mehr von seiner Musik trennen. Auch im Krieg verließ ihn seine musikalische Tüchtigkeit nie, selbst eine Gefangenschaft ihn Dänemark konnte ihn nicht davon abbringen, seine erste Big Band „PIK ASS“ zu gründen. 

Nach dem Krieg schließlich wieder im Hamburg ansässig, gewann Kaempfert spätestens mit dem internationalen Hit Die Gitarre und das Meer, gesungen von Freddy Quinn, die Herzen seiner Zuhörer.

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Auch für Ivo Robic komponierte Kaempfert einen Welthit: Morgen.

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Ebenfalls in das Vergnügen von Kaempferts musikalischem Erfolgsgespür kam Weltstar Elvis Presley – für ihn arrangierte er das Volkslied Mus i denn zum Städtele hinaus und benannte es um in Wooden Heart. In Amerika schlug der Barmbeker vor allem mit seinem Hit Wonderland by Night ein.

https://www.youtube.com/watch?v=1C1Do07gGlM

Es ist kaum zu glauben, aber auch bei den Beatles – damals noch den Beat Brothers – mischte Kaempfert mit. Zu Beginn ihrer Weltkarriere steht der Hit My Bonnie. Arrangiert von Kaempfert verdanken die Beatles ihren Erfolg nicht unwesentlich seinem guten Gespür für Musik. Ebenfalls zu neuem Glanz verhalf Kaempfert Frank Sinatra – mit seinem unvergleichlichen Strangers in the Night – und Al Martino mit Spanish Eyes. Ebenfalls bekannt von Kaempfert sind die Sounds von A Swingin‘ Safari und Africaan Beat, auch wenn die Namen der Lieder unbekannt sein mögen.

Kaempferts charakteristische, einzigartige Musik ist einfach, aber nicht langweilig. Sie kann im Hintergrund laufen und ist weder penetrant noch aufdringlich. Dennoch ist sie gefühlvoll und ansprechend – ohne zu überladen zu sein. 

Musikalisch sind viele seiner Stücke ähnlich, fast schon minimalistisch aufgebaut. Hört man sich das Stück A Swingin‘ Safari an, lassen sich anhand dessen viele für Kaempfert charakteristische Eigenschaften belauschen.

Begonnen wird mit einem fast schon frechen Motiv einer hohen Tin Whistle aus Blech, auch Schnabelflöte genannt. Begleitet wird sie vom leisen, rhythmischen, mit Besen gespielten Schlagzeug.

Hinzu kommt im nächsten Durchgang eine Gitarre und kurz darauf der Walking Bass. Dieser Bass sorgt vor allem für die kontinuierliche, harmonische Untermalung und zeichnet sich aus durch seine gleichmäßigen, tiefen, gezupften Töne ohne große Sprünge. Als letztes wichtiges Element einer Kaempfert-Komposition stoßen nun die Blechbläser hinzu. Erst nur sporadisch, kurz darauf übernehmen sie den Melodieverlauf. Kurze Akzente setzen Violinen mit einer sprunghaften Abwärtsbewegung, sodass keine Langeweile aufkommt. All diese Elemente ergeben zusammen den Klang, den die Welt an Kaempfert liebt, er verbreitet gute Laune und Leichtigkeit, der man sich einfach nicht entziehen kann.

Das empfand auch die Songwriter Hall of Fame, die ihn 1993 posthum in ihre Reihen aufnahm und ihm so für sein Lebenswerk würdigte. Wer das ebenfalls von Hamburg aus tun möchte, muss sich gar nicht auf große Reise begeben: Der Bert-Kaempfert-Platz liegt praktisch vor der Tür beim Barmbeker Bahnhof vor dem Museum für Arbeit.

Zwischen Kirche und Klampfe – Wie Hamburger:innen die Musikgeschichte präg(t)en!

17. Januar 2021   Sabine Engelhart
Hamburg, Musik  

Im 19. Jahrhundert gründete die gebürtige Berlinerin Louise Reichardt den ersten „Musikalischen Verein für geistliche Musick“ in Hamburg

Ein Beitrag von Neele Uder/ Musikwissenschaftlerin, Universität Kiel.

Betritt man den Hamburger Michel, wird man sofort von der besonderen, kirchlichen Atmosphäre empfangen. Auch wenn das Gotteshaus sich nicht mehr im völlig originalen Zustand befindet, lässt sich doch erahnen, welche musikalische Geschichte in ihm ruht. Geistliche Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Kirche, sodass besonders hier ein stetiger musikalischer Strom herrscht, der im Laufe der Geschichte nie lange abgebrochen ist.

Ein besonderes Ereignis geschah um 1818, von dem das Taufbecken und der Gotteskasten, die beide als wenige Objekte in der Kirche noch aus dem Jahre 1763 stammen, Zeugen wurden. Vielleicht war das Konzert, das im Michel vor ca. 5000 Zuschauern veranstaltet wurde, nicht das außergewöhnlichste oder das erste seiner Art, doch es kam unter sehr besonderen Umständen zustande. Doch was genau war so außergewöhnlich an diesem Konzert?

Dieses Konzert war eines von mehreren Konzerten, die zwischen 1816 und 1818 in ganz Norddeutschland stattfanden. Gespielt wurde Kirchenmusik, im Michel ertönten Mozarts Requiem sowie Händels Messiah.

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Besonders an diesen Konzerten war ihr Initiator. Genauer gesagt war es eine Initiatorin, Louise Caroline Reichardt, die zusammen mit Johann Hermann Clasing die Konzerte gestaltete. Louise Reichardt war einer der wenigen Frauen, die Musik zu ihrem Beruf machen konnte und galt damit zu ihrer Zeit als außergewöhnlich. Sie war ausgesprochen erfolgreich und prägte nachhaltig das Hamburger Musikleben.

Am 11. April 1779 in Berlin geboren zog Louise Reichardt mit ihrem Vater, dem Komponisten und Hofkapellmeister Johann Friedrich Reichardt und ihrer Stiefmutter Johanna Dorothea Wilhelmina Alberti 1794 auf das Gut Giebichenstein bei Halle an der Saale. Obwohl Louise und ihre acht jüngeren Geschwister, um die sie sich kümmerte, nicht in Musik unterrichtet wurden, herrschte immer ein künstlerisches und musikalisches Treiben im Hause. Louise Reichardt brachte sich autodidaktisch das Harfe-, Gitarre- und Klavierspielen sowie das Singen bei und begann mit dem Komponieren. Auf Gut Giebichenstein herrschte ein stetiger Strom an Dichtern, die die Natur und Gesellschaft dort genossen. Auch Goethe war ein regelmäßiger Gast. So kam auch Louise Reichardt in Kontakt mit Dichtern und begann, einige der Dichtungen zu vertonen und vorzutragen.

Obwohl Louises Vater wohl Gefallen an ihren Kompositionen fand und sogar einige davon in Zeitschriften publizierte, war er dagegen, sie öffentlich auftreten oder gar Geld mit ihrer Kunst verdienen zu lassen. Was heute kaum noch vorstellbar ist, war damals ganz normal. Frauen als Brotverdiener waren nicht gern gesehen, üblich war es schon gar nicht.

Doch als Gut Giebichenstein von französischen Truppen überfallen wurde und die Familie in Armut geriet, nahm Louise Reichardt das Schicksal ihrer Familie selbst in die Hand. Sie zog nach Hamburg und begann zu unterrichten. Sie wohnte bei Marie Louise Sillem, einer guten Freundin, in deren Stadthaus in Hafennähe. Viele wohlhabende Familien aus Hamburg schickten ihre Töchter zu Louise Reichardt, um sie in Gesang oder Klavier ausbilden zu lassen. Ihr Unterricht war gefragt und ihr gelang es außerdem, den ersten Frauenchor zu eröffnen. So erfolgreich wie sie hatte wohl kaum jemand in Hamburg Musik unterrichtet.

Nebenbei komponierte Louise Reichardt weiter geistliche Musik. Sie gründete zusammen mit Johann Hermann Clasing den „Musikalischen Verein für geistliche Musick“ und organisierte in diesem Rahmen „Geistliche Musikfeste“ mit bis zu 500 Musikern. Eine wahnsinniges Musikeraufgebot mit immensem koordinatorischen Aufwand. Eines dieser Feste war auch das Konzert im Michel.

Louise Reichardt und Johann Clasing gelten mit ihrem Musikverein als Vorreiter der Sing-Akademie in Hamburg, wobei sie als ebenjene nicht genannt werden.

Doch langsam wurde die Konkurrenz größer, es gab in Hamburg immer mehr Singschulen nach ihrem Beispiel, sodass Louise Reichardt um einige ihrer Schülerinnen bangen musste.

Schließlich ging es Louise Reichardt gesundheitlich immer schlechter, bis sie am 17. November 1826 verstarb. Doch sie verstarb nicht unbemerkt, in der Allgemeinen musikalischen Zeitung erschien 1827 ein hochachtender, lobender Nachruf auf sie. In Hamburg lässt sich das Andenken von Louise Reichardt auch in der nach ihrem Vater benannten Reichardtstraße in Bahrenfeld wiederfinden. Erst 2001/2002 wurde beschlossen, auch ihren Namen mit der Reichardtstraße zu würdigen, obwohl sie zu damaliger Zeit einen so entscheidenden Einfluss auf die Möglichkeiten musikalischer Ausbildung in Hamburg ausübte. Das zeigt, dass die Forschung über Frauen in der Musikgeschichte lange Zeit vernachlässigt wurde und lässt hoffen, dass ihre Anerkennung zukünftig in noch größerem Rahmen geschieht. Wer noch mehr über Louise Reichardt in Erfahrung bringen möchte, kann sich hier informieren.

Zwischen Kirche und Klampfe – wie Hamburger:innen die Musikgeschichte präg(t)en

30. Dezember 2020   Sabine Engelhart
Hamburg, Musik  

Johannes Brahms aus dem Gängeviertel

Ein Beitrag von Neele Uder/ Musikwissenschaftlerin, Universität Kiel

Ein Hamburg ohne Johannes Brahms wäre nicht auszumalen. Überall in unserer schönen Stadt findet man Spuren des hier geborenen Komponisten. Neben dem nach ihm benannten Platz vor der Laeiszhalle oder dem Johannes-Brahms-Gymnasium in Bramfeld steckt er auch in der jüngsten Geschichte unserer Hansestadt. Das erste, in der damals gerade fertig gewordenen Elbphilharmonie gespielte Stück ist Brahms‘ 1. Sinfonie, der damit ein ganz besonderes Zuhause gegeben wurde.

Geboren wurde Brahms am 7. Mai 1833 im damaligen Specksgang 24 (heutige Speckstraße). Das Haus im Gängeviertel wurde bedauerlicherweise 1943 im Krieg zerstört. Für einen Coronatauglichen Besuch eignet sich der Ort trotzdem, denn anstelle des Hauses befindet sich dort nun ein steinernes Denkmal zu Brahms‘ Ehren. Brahms klingt in aller Ohren, selbst, wenn ein Konzertbesuch nicht möglich ist. Auch ohne Erfahrung mit klassischer Musik hat jeder Hamburger wohl schon einmal unbeabsichtigt Brahms Melodien gelauscht oder sogar selbst gesungen. Sei es sein wohl bekanntesten Stück, dem Wiegenlied Guten Abend, gute Nacht, oder der Titelmusik des Hamburg Journals im NDR, Brahms Kompositionen laden zum Innehalten und Genießen ein. 

Pünktlich zu Beginn um 19:30 ertönt im Hamburg Journal jeden Tag der Anfang des Hauptthemas vom vierten und letzten Satz seiner ersten Sinfonie. Um diese überhaupt zu vollenden, brauchte Brahms mindestens 14 Jahre. Verglichen mit Beethoven, der für seine erste Sinfonie nur ca. ein Jahr brauchte also eine ziemlich lange Zeit. Aber genau ebenjener war es wohl, der Brahms mit seiner Brillanz einschüchterte, wurde er doch immer als Vergleichsgröße herangezogen. Den Vergleich scheute Brahms, aus Angst, schlechter als sein hochgeschätzter Kollege dazustehen. 

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Brahms 1. Sinfonie, 4. Satz, Hauptthema, Titelmusik des Hamburg Journals

Seinen Respekt gegenüber Beethoven zeigt sich auch in Brahms Musik. Das eben bereits erwähnte Hauptthema des vierten Satzes erinnert beim Hören ein wenig an die berühmte Ode an die Freude. Diese berühmte Melodie, auch als Europahymne bekannt, stammt aus dem vierten Satz der 9. Sinfonie von Beethoven. Beide Kompositionen hören sich andächtig, fast schon feierlich an. Betrachtet man die Noten der beiden Themen, fällt besonders ein Motiv auf, das sich rhythmisch und melodisch gleicht. 

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Beethoven 9. Sinfonie, 4. Satz, Ode an die Freude, Europahymne (Oboenstimmen)

Nach einer Viertelnote folgen zwei verbundene Achtelnoten mit einer gleichzeitigen schrittweisen Aufwärtsbewegung. Nach dieser folgt eine sich schrittweise abwärts bewegende Viertelnote und dann ein Sprung über eine große Terz (vier Halbtonschritte) abwärts. Indem Brahms die bekannte Melodiewendung geschickt in seine Komposition einflechtet, fühlt man sich für einen Moment besonders an Beethoven erinnert. Beispiele, wie diese zeigen das große Genie, das in dem Hamburger Brahms innewohnte. 

Brahms starb am 3. April 1897 in Wien. 1889 verlieh seine Geburtsstadt Hamburg Brahms die Ehrenbürgerschaft. Auch wenn er nicht sein ganzes Leben in Hamburg verbrachte und u. a. Düsseldorf und Detmold lebte, hat und wird Hamburg und auch in Zukunft immer einen besonderen Bezug zu Brahms haben.

Zwischen Kirche und Klampfe – wie Hamburger:innen die Musikgeschichte präg(t)en

19. Dezember 2020   Sabine Engelhart
Hamburg, Lyrik, Musik  

Stefan Gwildis, geboren in Barmbek Süd

Ein Beitrag von Neele Uder / Musikwissenschaftlerin, Universität Kiel

Der Hamburger Musiker Stefan Gwildis kam in der Finkenau zur Welt, der Reifenhandel seines Vaters Harry lag in der Süderstraße. Zur Musik gekommen ist Gwildis über seinen Vater, der im Laufe der Jahre immer wieder Platten von Ella Fitzgerald oder Sammy Davis geschenkt bekam. Diese liefen im Hause Gwildis zusammen mit Platten von Hildegard Knef – und prägten so den noch jungen Gwildis. Die erste Gitarre gab es mit 15, das Spielen und das Singen brachte er sich selbst bei. 

Gwildis erinnert sich an einen ganz besonderen Moment seiner Jugend auf Pellworm, er hatte gerade die Spitze einer Düne erklommen. Da wurde ihm klar: er möchte etwas mit Musik machen. Das hat auch funktioniert und er betont, die Musik sei immer das Wichtigste in seinem Leben gewesen. Sie sei eben nicht nur Mittel zum Zweck, nicht nur zum Geld verdienen sondern absolutes Heiligtum. 

Geld, um seine Kunst ausüben zu dürfen, verdiente er u. a. als Lagerarbeiter, LKW-Fahrer oder Grubengräber. Auch am Thalia-Theater war Gwildes schon tätig. Dort spielte er verschiedene Rollen und absolvierte eine Ausbildung in Fecht- und Stuntszenen. 2013 bekam er den goldenen Jazz Award vom Sony-Music-Label 105 Music für sein AlbumDas mit dem Glücklichsein verliehen, das zusammen mit der NDR-Big Band entstand.

Seinen Werdegang als „Weg“ bezeichnen würde Gwildis nicht, er habe sich von Projekt zu Projekt gehangelt und gewissermaßen die „Salamitaktik“ verfolgt. Wichtig im Leben ist für ihn die eigene Intuition – sich selbst fragen, was man wirklich möchte und dann auch darauf hören. 

Der gebürtige Barmbeker, der sich schon 2003 mit seinem Album Neues Spiel die Goldene Schallplatte sicherte, weiß die Weihnachtszeit auf ganz eigene Art zu versüßen. Auf einiges musste in diesem Jahr verzichtet werden, vieles ist anders. Wen die Adventszeit dieses Jahr in eine eher trostlose Stimmung versetzt, der sollte unbedingt auf der Facebookseite von Stefan Gwildis vorbeischauen.

Auch wenn er, wie viele andere Künstler, nicht persönlich für seine Fans da sein kann, hat er doch etwas vorbereitet. Ein Adventskalender – jeden Tag eine kleine Überraschung, auch für diejenigen, die in diesem Jahr sonst kein Türchen öffnen dürfen. Mal sind es Gedichte, eine Weihnachtsgeschichte oder doch ein kleiner, mit einem Augenzwinkern gegebener Küchentipp – Langeweile kommt nicht auf mit diesem digitalen Weihnachtscountdown. Ein kleiner, täglicher Lichtblick in dieser oftmals tristen Zeit.

Doch das war noch nicht alles. Bereits am 13. November veröffentlichte der 62-Jährige seine neue Single: Weihnachten – ich komm, die mit beschwingtem Sound auf besinnliche Tage einstimmt.

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Wer demnächst den ein oder anderen Weihnachtseinkauf bei Budnikowski tätigt, sollte die Ohren spitzen! Der Weihnachtssong wird dort als Hamburger Original noch einige Zeit zu hören sein und für einen stimmungsvollen Einkauf sorgen.

Wer Gwildes selbst über seinen Werdegang sprechen hören möchte, kann das im Moin Haspa Podcast (Folge: 26.11.2020) tun und so vielleicht etwas Abwechslung in Autofahrt, Homeoffice, Kochen oder Wäschefalten bringen.

Verwendets Foto Stefan Gwildis Credits: Heimat2050

Schauspielerinnen und Schauspieler lesen Gedichte aus der Nachbarschaft!

15. Dezember 2020   Sabine Engelhart
Aus dem Stadtteil, Corona, Freizeit, Hamburg, Literatur, Lyrik, Poesie  

„Parallele Welten des Augenblicks – Poesie im Alltag“

Anfang Juli begann der Kulturpunkt mit dem interaktiven Projekt „Parallele Welten des Augenblicks – Poesie im Alltag“. Wir starteten unsere Schreibwerkstatt im Stadtteil und suchten die Dichterinnen und Dichter aus der Nachbarschaft. Das Redaktionsteam wollten wissen, wie es den Menschen nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 ging. 

Anke Amsink beim Beschriften der Umschläge

Was dann in der Middenmang Redaktion an selbstverfassten Gedichten eintraf, hat das Team ordentlich überrascht. Die Stimmung schwankte zwischen Rührung und Glückseligkeit: Ernstes, Lustiges, Besinnliches und Komisches, alles mit dabei.

Das war einfach toll – nein, ihr Nachbarn seid einfach toll!

Im zweiten Corona Lockdown light im November setzten wir die Reihe mit einer Plakataktion im Stadtteil fort. Unsere Netzwerkpartner erklärten sich gerne bereit, dass wir die Aktion mit einem Plakat vor ihrer Tür bewerben. Wir danken dem Barmbek°Basch, der Ilse-Löwenstein-Schule, dem Hansa Kolleg, PFLEGEN & WOHNEN Finkenau, der Grundschule St. Sophien, dem Hamburger Konservatorium, dem Tagewerk Vogelweide und dem Hamburger Puppentheater für ihre Unterstützung, denn dadurch gingen noch einmal viele wunderbare Gedichte in der Redaktion ein. 

Jetzt sah das Redaktionsteam akuten Handlungsbedarf – diese schöne Prosa aus der Nachbarschaft musste an die Öffentlichkeit gebracht werden. Zum großen Glück fanden sich einige Schauspieler:innen des Ensembles des Hamburger Schauspielhauses, die gerne mitmachen wollten, um Gedichte vorzulesen und das mit dem eigenen Smartphone aufzuzeichnen. Die Ergebnisse präsentieren wir ab Mittwoch hier im Middenmang Magazin.

Wir wünschen allen sehr viel Freude damit und hoffen, dass die eine Dichterin oder der eine Dichter ihren/seinen Text wiedererkennen wird, wenn ihn eine dritte Person vorließt. Mancher Text erscheint vielleicht in einem anderen Licht, wenn jemand anderes ihn interpretiert. 

Unser Dank gilt der SAGA GWG Stiftung Nachbarschaft für die Förderung dieses interaktiven Projekts für Barmbek.

Die Videos werden hier ab 16.12.2020 veröffentlicht.

Middenmang tanzt!

4. Dezember 2020   Sabine Engelhart
Aus dem Stadtteil, Freizeit, Hamburg, Kursangebote, Tanz  

Middenmang tanzt! Woche 10 – Marthe und Ingo – Six Count

Ruby Doo von der Tanzschule Swing Time stellt einmal in der Woche neue Tanzschritte vor, die wir hier bei Middenmang veröffentlichen.

Verpasst nicht unseren SWING TANZ ADVENTSKALENDER von und mit Ruby Doo. Vom 1.12. bis 24.12.2020 verstecken sich hinter jedem Türchen ein paar neue Schritte. Am Ende warten drei wunderbare Preise für die erfolgreichsten Tänzerinnen und Tänzer. Den Adventskalender findet ihr unter:

www.kulturpunkt-basch.de

Hier geht es mit tanzenden Füßen zu den nächsten Schritten:

https://www.youtube.com/watch?v=up7FnjeQ1Hs&feature=youtu.be

Middenmang tanzt! Woche 9

25. November 2020   Sabine Engelhart
Aus dem Stadtteil, Corona, Sport, Tanz  

Lindy Hop mit Marthe und Ingo

Weitere Schritte auf dem Weg einem Paartanz der 20er Jahre. Marthe und Ingo zeigen den Schritt Eight Count. Einen von zwei Basics des Lindy Hop. Viel Spaß beim Nachtanzen!

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Mit Spiel und Spaß lässt sich die Gehirnleistung ankurbeln

18. November 2020   Sabine Engelhart
Aus dem Stadtteil, Corona, Kursangebote  

Ein Beitrag von Hannchen Schröder-Paschilk, Kursleiterin für den Kulturpunkt im Basch

Körper, Geist und Seele fit halten und seine Gedanken bewusst auf andere Dinge richten. Das ist in diesen Zeiten besonders wichtig. Nicht wenige vermissen augenblicklich das gesellige Miteinander, Anregung durch Begegnungen und Gespräche. Um die geistige Fitness anzuregen und etwas für das seelische Wohlergehen zu tun, gibt es ab sofort wieder das Gedächtnistraining, nun Corona light als Heimkurs: Gedächtnistraining am Telefon.

Neben einer regelmäßigen, anregenden und geselligen Stunde erhalten die Teilnehmer „Übungshefte und –Blätter“ in den Briefkasten, die dann im „Homeoffice“ bearbeitet und am Telefon besprochen werden.

Die Teilnehmer erhalten eine Telefonnummer mit der sie sich zum vereinbarten Termin einfach von ihrem Festanschluss aus einwählen. Die anfängliche Skepsis, ob die Teilnahme an einer Gruppenstunde per Telefon problemlos möglich wäre, war schnell verflogen. Alle haben diese erste Hürde gemeistert!

Die Aufgaben, die dann folgten, hatten es wie gewohnt in sich. So wurde z.B. eine virtuelle Runde gebildet in der die Senioren dem Alphabet folgend nacheinander Worte die ein „ei“ enthielten bilden mussten. Angefangen von Worten Mit „A“ und „ei“ bis hin zu Worten mit „Z“ und „ei“. Wie immer wurde viel gelacht und das gemeinsame Knobeln machte allen viel Spaß. 

Die professionelle Gedächtnistrainerin Hannchen Schröder-Paschilk ist sicher; diese Art des „Heim-Kurses“ hilft, über die Zeit der Schließung zu kommen und die sozialen Kontakte unter den Gruppenteilnehmern zu halten. Das gemeinsame Lachen schafft zudem die positive Energie die gerade jetzt so wichtig ist. Nach der ersten Telefonkonferenz stimmten alle Gruppenmitglieder überein, dass sie in der nächsten Woche wieder teilnehmen werden. Eine Teilnehmerin rief am Abend noch ihre Tochter an, um ihr zu erzählen, dass sie nun auch eine erste Telefonkonferenz hatte.

Ganzheitliches Gedächtnistraining ist gezieltes Training, um die Leistungsfähigkeit Ihres Gehirns zu fit zu halten. In entspannter Atmosphäre und ohne Leistungsdruck sollen heitere Gedächtnisspiele und Aufgaben Ihre Aufmerksamkeit und geistige Beweglichkeit fördern. Ohne Stress und mit Spaß! Es ist ein unverzichtbarer Baustein aktiver Gesundheitsvorsorge. Wir laden alle ein, die Vielfalt und spielerische Leichtigkeit geistiger Arbeit kennen zu lernen, in der Sie auch neue Facetten bei sich entdecken können.

Hier ein schönes Beispiel zum Mitraten:

Was jetzt wirklich wichtig ist! Bringen Sie die Buchstaben in die richtige Reihenfolge und finden Sie Dinge und Fähigkeiten, die uns gut helfen können, durch diese besondere Zeit zu kommen. Ä=AE, TIPP: Der erste und letzte Buchstabe stehen korrekt.

ANAGRAMMLÖSUNG
HMOUR  
GLSIAEHSEENT 
HNFOFNUG 
GEULCK 
BNEENOSIHENT 
NFACASHCAHRBT 
HFLIE 
NHNEALEESBCTIE 
AKSITECHMAT 
HNIYEGE 
RHUE 
SIFEE 
BUENWEGG 
SNNOE 
TLEFOEN 
MNHTDCUSUZ 
DTMOSSETTEKNINEFIIL 
GULDED 

© Petra Todt, März 

Das Kursangebot „Fit im Denken“ unter der Leitung von Hannchen Schröder-Paschilk, findet immer am Donnerstag von 10.00 bis 11.30 Uhr in den Räumen der AWO Barmbek°Basch, Wohldorfer Str. 30 in 22081 Hamburg, statt. Kosten für zehn Kurseinheiten beträgt 80,- €

Middenmang tanzt! Woche 8

16. November 2020   Sabine Engelhart
Aus dem Stadtteil, Sport, Tanz  

Mit Marthe und Ingo – Paartanz Charleston

Dieses Mal geht es im Charleston mit der Tanzschule Swing Time zu zweit weiter. Also runter vom Sofa, Partner:in schnappen und gemeinsam das Tanzbein im Stile der 20er Jahre schwingen!

https://www.youtube.com/watch?v=eae91cA6mYk&feature=youtu.be

In Hamburg und Drumherum – das Ahrensburger Tunneltal

7. November 2020   Sabine Engelhart
Corona, Hamburg, In Hamburg und Drumherum, Reise  

Beitrag von Kirsten Mountakis-Michalski

Diese Woche bleiben wir für unseren Ausflugs-Tipp im Hamburger Nord-Osten- und es geht natürlich wieder ins Freie: Ins Ahrensburger Tunneltal.

Nur wenige Minuten vom Bahnhof Ahrensburg West (U1) bzw. dem dazu gehörigenP+R Parkplatz beginnt der Wanderweg, auch bekannt als „Moorwanderweg“. Schon kurz nach dem Start spaziert man über eine – in Deutschland einzigartige – 320m lange schwimmende Holzbrücke. Wenig später erreicht man einen Hügel mit Überresten der mittelalterlichen Burg Arnesvelde, die bis ca. 1594 dort existierte.
Das Tunneltal entstand gegen Ende der letzten Eiszeit vor etwa 15.000 Jahren und ist heute Teil eines Naturschutzgebiet, das viele vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten beheimatet. Übrigens: Das Gebiet wird vom Verein Jordsand im Auftrag des Landes Schleswig-Holstein betreut, zu denen auch das Haus der Natur aus unserem letzten Beitrag gehört.

Corona light und noch mehr Poesie!

2. November 2020   Sabine Engelhart
Aus dem Stadtteil, Corona, Literatur, Lyrik, Poesie  

Vor einigen Wochen kurz nach dem ersten Lockdown in Corona Zeiten startete das Projekt „Parallele Welten – Poesie im Alltag!“ vom Kulturpunkt im Basch. Es wurden 1000 Din A 4 Umschläge vom Team gepackt und in der Nachbarschaft verteilt. Das Ergebnis lässt sich sehen! Viele fleißige Dichterinnen und Dichter haben ihre Werke per Post oder per Email an die Redaktion geschickt. Darunter befand sich dieser selbsterdachte Comic von T. Wienert.

Wir danken allen Poetinnen und Poeten sehr für die tollen Beiträge!

Das Team von Middenmang ist begeistert von den vielen unterschiedlichen Geschichten, die die Menschen in diesen Zeiten bewegen. Jetzt möchten wir Schauspielerin oder Schauspieler finden, die/ der bereit ist einige dieser besonderen Gedichte vorzulesen und aufzuzeichnen. Das ist kein einfaches Unterfangen, aber die Sache läuft…hoffentlich erfolgreich…

Während dessen geben wir der ganzen Aktion neuen Schwung und werden Mitte November mit einer Plakataktion den Stadtteil erobern. Es wäre toll, wenn sich auch Kinder und Jugendliche finden, die dichten oder beispielsweise eigene Comics zeichnen, die sie in der Redaktion einreichen.

Die Post Adresse lautet: Middenmang Redaktion/ Kulturpunkt im Basch// Wohldorfer Str. 30// 22081 Hamburg

Per Email: info@middenmang-magazin.de

Wir freuen uns auf weitere Einsendungen. Bleibt gesund und gut gelaunt!

Euere Middenmang Redaktion