Im 19. Jahrhundert gründete die gebürtige Berlinerin Louise Reichardt den ersten „Musikalischen Verein für geistliche Musick“ in Hamburg
Ein Beitrag von Neele Uder/ Musikwissenschaftlerin, Universität Kiel.
Betritt man den Hamburger Michel, wird man sofort von der besonderen, kirchlichen Atmosphäre empfangen. Auch wenn das Gotteshaus sich nicht mehr im völlig originalen Zustand befindet, lässt sich doch erahnen, welche musikalische Geschichte in ihm ruht. Geistliche Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Kirche, sodass besonders hier ein stetiger musikalischer Strom herrscht, der im Laufe der Geschichte nie lange abgebrochen ist.
Ein besonderes Ereignis geschah um 1818, von dem das Taufbecken und der Gotteskasten, die beide als wenige Objekte in der Kirche noch aus dem Jahre 1763 stammen, Zeugen wurden. Vielleicht war das Konzert, das im Michel vor ca. 5000 Zuschauern veranstaltet wurde, nicht das außergewöhnlichste oder das erste seiner Art, doch es kam unter sehr besonderen Umständen zustande. Doch was genau war so außergewöhnlich an diesem Konzert?
Dieses Konzert war eines von mehreren Konzerten, die zwischen 1816 und 1818 in ganz Norddeutschland stattfanden. Gespielt wurde Kirchenmusik, im Michel ertönten Mozarts Requiem sowie Händels Messiah.
Besonders an diesen Konzerten war ihr Initiator. Genauer gesagt war es eine Initiatorin, Louise Caroline Reichardt, die zusammen mit Johann Hermann Clasing die Konzerte gestaltete. Louise Reichardt war einer der wenigen Frauen, die Musik zu ihrem Beruf machen konnte und galt damit zu ihrer Zeit als außergewöhnlich. Sie war ausgesprochen erfolgreich und prägte nachhaltig das Hamburger Musikleben.
Am 11. April 1779 in Berlin geboren zog Louise Reichardt mit ihrem Vater, dem Komponisten und Hofkapellmeister Johann Friedrich Reichardt und ihrer Stiefmutter Johanna Dorothea Wilhelmina Alberti 1794 auf das Gut Giebichenstein bei Halle an der Saale. Obwohl Louise und ihre acht jüngeren Geschwister, um die sie sich kümmerte, nicht in Musik unterrichtet wurden, herrschte immer ein künstlerisches und musikalisches Treiben im Hause. Louise Reichardt brachte sich autodidaktisch das Harfe-, Gitarre- und Klavierspielen sowie das Singen bei und begann mit dem Komponieren. Auf Gut Giebichenstein herrschte ein stetiger Strom an Dichtern, die die Natur und Gesellschaft dort genossen. Auch Goethe war ein regelmäßiger Gast. So kam auch Louise Reichardt in Kontakt mit Dichtern und begann, einige der Dichtungen zu vertonen und vorzutragen.
Obwohl Louises Vater wohl Gefallen an ihren Kompositionen fand und sogar einige davon in Zeitschriften publizierte, war er dagegen, sie öffentlich auftreten oder gar Geld mit ihrer Kunst verdienen zu lassen. Was heute kaum noch vorstellbar ist, war damals ganz normal. Frauen als Brotverdiener waren nicht gern gesehen, üblich war es schon gar nicht.
Doch als Gut Giebichenstein von französischen Truppen überfallen wurde und die Familie in Armut geriet, nahm Louise Reichardt das Schicksal ihrer Familie selbst in die Hand. Sie zog nach Hamburg und begann zu unterrichten. Sie wohnte bei Marie Louise Sillem, einer guten Freundin, in deren Stadthaus in Hafennähe. Viele wohlhabende Familien aus Hamburg schickten ihre Töchter zu Louise Reichardt, um sie in Gesang oder Klavier ausbilden zu lassen. Ihr Unterricht war gefragt und ihr gelang es außerdem, den ersten Frauenchor zu eröffnen. So erfolgreich wie sie hatte wohl kaum jemand in Hamburg Musik unterrichtet.
Nebenbei komponierte Louise Reichardt weiter geistliche Musik. Sie gründete zusammen mit Johann Hermann Clasing den „Musikalischen Verein für geistliche Musick“ und organisierte in diesem Rahmen „Geistliche Musikfeste“ mit bis zu 500 Musikern. Eine wahnsinniges Musikeraufgebot mit immensem koordinatorischen Aufwand. Eines dieser Feste war auch das Konzert im Michel.
Louise Reichardt und Johann Clasing gelten mit ihrem Musikverein als Vorreiter der Sing-Akademie in Hamburg, wobei sie als ebenjene nicht genannt werden.
Doch langsam wurde die Konkurrenz größer, es gab in Hamburg immer mehr Singschulen nach ihrem Beispiel, sodass Louise Reichardt um einige ihrer Schülerinnen bangen musste.
Schließlich ging es Louise Reichardt gesundheitlich immer schlechter, bis sie am 17. November 1826 verstarb. Doch sie verstarb nicht unbemerkt, in der Allgemeinen musikalischen Zeitung erschien 1827 ein hochachtender, lobender Nachruf auf sie. In Hamburg lässt sich das Andenken von Louise Reichardt auch in der nach ihrem Vater benannten Reichardtstraße in Bahrenfeld wiederfinden. Erst 2001/2002 wurde beschlossen, auch ihren Namen mit der Reichardtstraße zu würdigen, obwohl sie zu damaliger Zeit einen so entscheidenden Einfluss auf die Möglichkeiten musikalischer Ausbildung in Hamburg ausübte. Das zeigt, dass die Forschung über Frauen in der Musikgeschichte lange Zeit vernachlässigt wurde und lässt hoffen, dass ihre Anerkennung zukünftig in noch größerem Rahmen geschieht. Wer noch mehr über Louise Reichardt in Erfahrung bringen möchte, kann sich hier informieren.
Johannes Brahms aus dem Gängeviertel
Ein Beitrag von Neele Uder/ Musikwissenschaftlerin, Universität Kiel
Ein Hamburg ohne Johannes Brahms wäre nicht auszumalen. Überall in unserer schönen Stadt findet man Spuren des hier geborenen Komponisten. Neben dem nach ihm benannten Platz vor der Laeiszhalle oder dem Johannes-Brahms-Gymnasium in Bramfeld steckt er auch in der jüngsten Geschichte unserer Hansestadt. Das erste, in der damals gerade fertig gewordenen Elbphilharmonie gespielte Stück ist Brahms‘ 1. Sinfonie, der damit ein ganz besonderes Zuhause gegeben wurde.
Geboren wurde Brahms am 7. Mai 1833 im damaligen Specksgang 24 (heutige Speckstraße). Das Haus im Gängeviertel wurde bedauerlicherweise 1943 im Krieg zerstört. Für einen Coronatauglichen Besuch eignet sich der Ort trotzdem, denn anstelle des Hauses befindet sich dort nun ein steinernes Denkmal zu Brahms‘ Ehren. Brahms klingt in aller Ohren, selbst, wenn ein Konzertbesuch nicht möglich ist. Auch ohne Erfahrung mit klassischer Musik hat jeder Hamburger wohl schon einmal unbeabsichtigt Brahms Melodien gelauscht oder sogar selbst gesungen. Sei es sein wohl bekanntesten Stück, dem Wiegenlied Guten Abend, gute Nacht, oder der Titelmusik des Hamburg Journals im NDR, Brahms Kompositionen laden zum Innehalten und Genießen ein.
Pünktlich zu Beginn um 19:30 ertönt im Hamburg Journal jeden Tag der Anfang des Hauptthemas vom vierten und letzten Satz seiner ersten Sinfonie. Um diese überhaupt zu vollenden, brauchte Brahms mindestens 14 Jahre. Verglichen mit Beethoven, der für seine erste Sinfonie nur ca. ein Jahr brauchte also eine ziemlich lange Zeit. Aber genau ebenjener war es wohl, der Brahms mit seiner Brillanz einschüchterte, wurde er doch immer als Vergleichsgröße herangezogen. Den Vergleich scheute Brahms, aus Angst, schlechter als sein hochgeschätzter Kollege dazustehen.
Seinen Respekt gegenüber Beethoven zeigt sich auch in Brahms Musik. Das eben bereits erwähnte Hauptthema des vierten Satzes erinnert beim Hören ein wenig an die berühmte Ode an die Freude. Diese berühmte Melodie, auch als Europahymne bekannt, stammt aus dem vierten Satz der 9. Sinfonie von Beethoven. Beide Kompositionen hören sich andächtig, fast schon feierlich an. Betrachtet man die Noten der beiden Themen, fällt besonders ein Motiv auf, das sich rhythmisch und melodisch gleicht.
Nach einer Viertelnote folgen zwei verbundene Achtelnoten mit einer gleichzeitigen schrittweisen Aufwärtsbewegung. Nach dieser folgt eine sich schrittweise abwärts bewegende Viertelnote und dann ein Sprung über eine große Terz (vier Halbtonschritte) abwärts. Indem Brahms die bekannte Melodiewendung geschickt in seine Komposition einflechtet, fühlt man sich für einen Moment besonders an Beethoven erinnert. Beispiele, wie diese zeigen das große Genie, das in dem Hamburger Brahms innewohnte.
Brahms starb am 3. April 1897 in Wien. 1889 verlieh seine Geburtsstadt Hamburg Brahms die Ehrenbürgerschaft. Auch wenn er nicht sein ganzes Leben in Hamburg verbrachte und u. a. Düsseldorf und Detmold lebte, hat und wird Hamburg und auch in Zukunft immer einen besonderen Bezug zu Brahms haben.
Stefan Gwildis, geboren in Barmbek Süd
Ein Beitrag von Neele Uder / Musikwissenschaftlerin, Universität Kiel
Der Hamburger Musiker Stefan Gwildis kam in der Finkenau zur Welt, der Reifenhandel seines Vaters Harry lag in der Süderstraße. Zur Musik gekommen ist Gwildis über seinen Vater, der im Laufe der Jahre immer wieder Platten von Ella Fitzgerald oder Sammy Davis geschenkt bekam. Diese liefen im Hause Gwildis zusammen mit Platten von Hildegard Knef – und prägten so den noch jungen Gwildis. Die erste Gitarre gab es mit 15, das Spielen und das Singen brachte er sich selbst bei.
Gwildis erinnert sich an einen ganz besonderen Moment seiner Jugend auf Pellworm, er hatte gerade die Spitze einer Düne erklommen. Da wurde ihm klar: er möchte etwas mit Musik machen. Das hat auch funktioniert und er betont, die Musik sei immer das Wichtigste in seinem Leben gewesen. Sie sei eben nicht nur Mittel zum Zweck, nicht nur zum Geld verdienen sondern absolutes Heiligtum.
Geld, um seine Kunst ausüben zu dürfen, verdiente er u. a. als Lagerarbeiter, LKW-Fahrer oder Grubengräber. Auch am Thalia-Theater war Gwildes schon tätig. Dort spielte er verschiedene Rollen und absolvierte eine Ausbildung in Fecht- und Stuntszenen. 2013 bekam er den goldenen Jazz Award vom Sony-Music-Label 105 Music für sein AlbumDas mit dem Glücklichsein verliehen, das zusammen mit der NDR-Big Band entstand.
Seinen Werdegang als „Weg“ bezeichnen würde Gwildis nicht, er habe sich von Projekt zu Projekt gehangelt und gewissermaßen die „Salamitaktik“ verfolgt. Wichtig im Leben ist für ihn die eigene Intuition – sich selbst fragen, was man wirklich möchte und dann auch darauf hören.
Der gebürtige Barmbeker, der sich schon 2003 mit seinem Album Neues Spiel die Goldene Schallplatte sicherte, weiß die Weihnachtszeit auf ganz eigene Art zu versüßen. Auf einiges musste in diesem Jahr verzichtet werden, vieles ist anders. Wen die Adventszeit dieses Jahr in eine eher trostlose Stimmung versetzt, der sollte unbedingt auf der Facebookseite von Stefan Gwildis vorbeischauen.
Auch wenn er, wie viele andere Künstler, nicht persönlich für seine Fans da sein kann, hat er doch etwas vorbereitet. Ein Adventskalender – jeden Tag eine kleine Überraschung, auch für diejenigen, die in diesem Jahr sonst kein Türchen öffnen dürfen. Mal sind es Gedichte, eine Weihnachtsgeschichte oder doch ein kleiner, mit einem Augenzwinkern gegebener Küchentipp – Langeweile kommt nicht auf mit diesem digitalen Weihnachtscountdown. Ein kleiner, täglicher Lichtblick in dieser oftmals tristen Zeit.
Doch das war noch nicht alles. Bereits am 13. November veröffentlichte der 62-Jährige seine neue Single: Weihnachten – ich komm, die mit beschwingtem Sound auf besinnliche Tage einstimmt.
Wer demnächst den ein oder anderen Weihnachtseinkauf bei Budnikowski tätigt, sollte die Ohren spitzen! Der Weihnachtssong wird dort als Hamburger Original noch einige Zeit zu hören sein und für einen stimmungsvollen Einkauf sorgen.
Wer Gwildes selbst über seinen Werdegang sprechen hören möchte, kann das im Moin Haspa Podcast (Folge: 26.11.2020) tun und so vielleicht etwas Abwechslung in Autofahrt, Homeoffice, Kochen oder Wäschefalten bringen.
Verwendets Foto Stefan Gwildis Credits: Heimat2050
„Parallele Welten des Augenblicks – Poesie im Alltag“
Anfang Juli begann der Kulturpunkt mit dem interaktiven Projekt „Parallele Welten des Augenblicks – Poesie im Alltag“. Wir starteten unsere Schreibwerkstatt im Stadtteil und suchten die Dichterinnen und Dichter aus der Nachbarschaft. Das Redaktionsteam wollten wissen, wie es den Menschen nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 ging.
Was dann in der Middenmang Redaktion an selbstverfassten Gedichten eintraf, hat das Team ordentlich überrascht. Die Stimmung schwankte zwischen Rührung und Glückseligkeit: Ernstes, Lustiges, Besinnliches und Komisches, alles mit dabei.
Das war einfach toll – nein, ihr Nachbarn seid einfach toll!
Im zweiten Corona Lockdown light im November setzten wir die Reihe mit einer Plakataktion im Stadtteil fort. Unsere Netzwerkpartner erklärten sich gerne bereit, dass wir die Aktion mit einem Plakat vor ihrer Tür bewerben. Wir danken dem Barmbek°Basch, der Ilse-Löwenstein-Schule, dem Hansa Kolleg, PFLEGEN & WOHNEN Finkenau, der Grundschule St. Sophien, dem Hamburger Konservatorium, dem Tagewerk Vogelweide und dem Hamburger Puppentheater für ihre Unterstützung, denn dadurch gingen noch einmal viele wunderbare Gedichte in der Redaktion ein.
Jetzt sah das Redaktionsteam akuten Handlungsbedarf – diese schöne Prosa aus der Nachbarschaft musste an die Öffentlichkeit gebracht werden. Zum großen Glück fanden sich einige Schauspieler:innen des Ensembles des Hamburger Schauspielhauses, die gerne mitmachen wollten, um Gedichte vorzulesen und das mit dem eigenen Smartphone aufzuzeichnen. Die Ergebnisse präsentieren wir ab Mittwoch hier im Middenmang Magazin.
Wir wünschen allen sehr viel Freude damit und hoffen, dass die eine Dichterin oder der eine Dichter ihren/seinen Text wiedererkennen wird, wenn ihn eine dritte Person vorließt. Mancher Text erscheint vielleicht in einem anderen Licht, wenn jemand anderes ihn interpretiert.
Unser Dank gilt der SAGA GWG Stiftung Nachbarschaft für die Förderung dieses interaktiven Projekts für Barmbek.
Die Videos werden hier ab 16.12.2020 veröffentlicht.
Middenmang tanzt! Woche 10 – Marthe und Ingo – Six Count
Ruby Doo von der Tanzschule Swing Time stellt einmal in der Woche neue Tanzschritte vor, die wir hier bei Middenmang veröffentlichen.
Verpasst nicht unseren SWING TANZ ADVENTSKALENDER von und mit Ruby Doo. Vom 1.12. bis 24.12.2020 verstecken sich hinter jedem Türchen ein paar neue Schritte. Am Ende warten drei wunderbare Preise für die erfolgreichsten Tänzerinnen und Tänzer. Den Adventskalender findet ihr unter:
www.kulturpunkt-basch.de
Hier geht es mit tanzenden Füßen zu den nächsten Schritten:
https://www.youtube.com/watch?v=up7FnjeQ1Hs&feature=youtu.be
Lindy Hop mit Marthe und Ingo
Weitere Schritte auf dem Weg einem Paartanz der 20er Jahre. Marthe und Ingo zeigen den Schritt Eight Count. Einen von zwei Basics des Lindy Hop. Viel Spaß beim Nachtanzen!
Ein Beitrag von Hannchen Schröder-Paschilk, Kursleiterin für den Kulturpunkt im Basch
Körper, Geist und Seele fit halten und seine Gedanken bewusst auf andere Dinge richten. Das ist in diesen Zeiten besonders wichtig. Nicht wenige vermissen augenblicklich das gesellige Miteinander, Anregung durch Begegnungen und Gespräche. Um die geistige Fitness anzuregen und etwas für das seelische Wohlergehen zu tun, gibt es ab sofort wieder das Gedächtnistraining, nun Corona light als Heimkurs: Gedächtnistraining am Telefon.
Neben einer regelmäßigen, anregenden und geselligen Stunde erhalten die Teilnehmer „Übungshefte und –Blätter“ in den Briefkasten, die dann im „Homeoffice“ bearbeitet und am Telefon besprochen werden.
Die Teilnehmer erhalten eine Telefonnummer mit der sie sich zum vereinbarten Termin einfach von ihrem Festanschluss aus einwählen. Die anfängliche Skepsis, ob die Teilnahme an einer Gruppenstunde per Telefon problemlos möglich wäre, war schnell verflogen. Alle haben diese erste Hürde gemeistert!
Die Aufgaben, die dann folgten, hatten es wie gewohnt in sich. So wurde z.B. eine virtuelle Runde gebildet in der die Senioren dem Alphabet folgend nacheinander Worte die ein „ei“ enthielten bilden mussten. Angefangen von Worten Mit „A“ und „ei“ bis hin zu Worten mit „Z“ und „ei“. Wie immer wurde viel gelacht und das gemeinsame Knobeln machte allen viel Spaß.
Die professionelle Gedächtnistrainerin Hannchen Schröder-Paschilk ist sicher; diese Art des „Heim-Kurses“ hilft, über die Zeit der Schließung zu kommen und die sozialen Kontakte unter den Gruppenteilnehmern zu halten. Das gemeinsame Lachen schafft zudem die positive Energie die gerade jetzt so wichtig ist. Nach der ersten Telefonkonferenz stimmten alle Gruppenmitglieder überein, dass sie in der nächsten Woche wieder teilnehmen werden. Eine Teilnehmerin rief am Abend noch ihre Tochter an, um ihr zu erzählen, dass sie nun auch eine erste Telefonkonferenz hatte.
Ganzheitliches Gedächtnistraining ist gezieltes Training, um die Leistungsfähigkeit Ihres Gehirns zu fit zu halten. In entspannter Atmosphäre und ohne Leistungsdruck sollen heitere Gedächtnisspiele und Aufgaben Ihre Aufmerksamkeit und geistige Beweglichkeit fördern. Ohne Stress und mit Spaß! Es ist ein unverzichtbarer Baustein aktiver Gesundheitsvorsorge. Wir laden alle ein, die Vielfalt und spielerische Leichtigkeit geistiger Arbeit kennen zu lernen, in der Sie auch neue Facetten bei sich entdecken können.
Hier ein schönes Beispiel zum Mitraten:
Was jetzt wirklich wichtig ist! Bringen Sie die Buchstaben in die richtige Reihenfolge und finden Sie Dinge und Fähigkeiten, die uns gut helfen können, durch diese besondere Zeit zu kommen. Ä=AE, TIPP: Der erste und letzte Buchstabe stehen korrekt.
ANAGRAMM | LÖSUNG |
HMOUR | |
GLSIAEHSEENT | |
HNFOFNUG | |
GEULCK | |
BNEENOSIHENT | |
NFACASHCAHRBT | |
HFLIE | |
NHNEALEESBCTIE | |
AKSITECHMAT | |
HNIYEGE | |
RHUE | |
SIFEE | |
BUENWEGG | |
SNNOE | |
TLEFOEN | |
MNHTDCUSUZ | |
DTMOSSETTEKNINEFIIL | |
GULDED |
© Petra Todt, März
Das Kursangebot „Fit im Denken“ unter der Leitung von Hannchen Schröder-Paschilk, findet immer am Donnerstag von 10.00 bis 11.30 Uhr in den Räumen der AWO Barmbek°Basch, Wohldorfer Str. 30 in 22081 Hamburg, statt. Kosten für zehn Kurseinheiten beträgt 80,- €
Mit Marthe und Ingo – Paartanz Charleston
Dieses Mal geht es im Charleston mit der Tanzschule Swing Time zu zweit weiter. Also runter vom Sofa, Partner:in schnappen und gemeinsam das Tanzbein im Stile der 20er Jahre schwingen!
https://www.youtube.com/watch?v=eae91cA6mYk&feature=youtu.be
Beitrag von Kirsten Mountakis-Michalski
Diese Woche bleiben wir für unseren Ausflugs-Tipp im Hamburger Nord-Osten- und es geht natürlich wieder ins Freie: Ins Ahrensburger Tunneltal.
Nur wenige Minuten vom Bahnhof Ahrensburg West (U1) bzw. dem dazu gehörigenP+R Parkplatz beginnt der Wanderweg, auch bekannt als „Moorwanderweg“. Schon kurz nach dem Start spaziert man über eine – in Deutschland einzigartige – 320m lange schwimmende Holzbrücke. Wenig später erreicht man einen Hügel mit Überresten der mittelalterlichen Burg Arnesvelde, die bis ca. 1594 dort existierte.
Das Tunneltal entstand gegen Ende der letzten Eiszeit vor etwa 15.000 Jahren und ist heute Teil eines Naturschutzgebiet, das viele vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten beheimatet. Übrigens: Das Gebiet wird vom Verein Jordsand im Auftrag des Landes Schleswig-Holstein betreut, zu denen auch das Haus der Natur aus unserem letzten Beitrag gehört.
Vor einigen Wochen kurz nach dem ersten Lockdown in Corona Zeiten startete das Projekt „Parallele Welten – Poesie im Alltag!“ vom Kulturpunkt im Basch. Es wurden 1000 Din A 4 Umschläge vom Team gepackt und in der Nachbarschaft verteilt. Das Ergebnis lässt sich sehen! Viele fleißige Dichterinnen und Dichter haben ihre Werke per Post oder per Email an die Redaktion geschickt. Darunter befand sich dieser selbsterdachte Comic von T. Wienert.
Wir danken allen Poetinnen und Poeten sehr für die tollen Beiträge!
Das Team von Middenmang ist begeistert von den vielen unterschiedlichen Geschichten, die die Menschen in diesen Zeiten bewegen. Jetzt möchten wir Schauspielerin oder Schauspieler finden, die/ der bereit ist einige dieser besonderen Gedichte vorzulesen und aufzuzeichnen. Das ist kein einfaches Unterfangen, aber die Sache läuft…hoffentlich erfolgreich…
Während dessen geben wir der ganzen Aktion neuen Schwung und werden Mitte November mit einer Plakataktion den Stadtteil erobern. Es wäre toll, wenn sich auch Kinder und Jugendliche finden, die dichten oder beispielsweise eigene Comics zeichnen, die sie in der Redaktion einreichen.
Die Post Adresse lautet: Middenmang Redaktion/ Kulturpunkt im Basch// Wohldorfer Str. 30// 22081 Hamburg
Per Email: info@middenmang-magazin.de
Wir freuen uns auf weitere Einsendungen. Bleibt gesund und gut gelaunt!
Euere Middenmang Redaktion
Ausgabe 2
Herzlich willkommen zur zweiten Schwarz-Weiß-Bunt-Ausgabe! Mein Name ist Jörn Bilicki und ich berichte an dieser Stelle regelmäßig über Aktivitäten und Ereignisse rund um das königliche Spiel aus und für den Stadtteil.
In dieser Ausgabe wird es um Schachübertragungen, eine erste Schachposition zum Mitdenken und die Wiederaufnahme des Spielbetriebes (Klubturnier) im Barmbeker Schachklub gehen.
Es ist für uns inzwischen ein gewohntes Bild: Viele der weltweit stattfindenden Sportereignisse sind multimedial und jederzeit für den Sportfan verfügbar. Besonders Live-Übertragungen im Radio, Fernsehen oder Internet transportieren Atmosphäre und Spannung eines Sport-Events so intensiv und facettenreich, dass diese Art des Dabeiseins für manche mehr ist, als nur ein Ersatz für einen Stadionbesuch.
Dies gilt ohne Frage für die großen Fußball- oder Leichtathletik-Übertragungen im Rahmen von Weltmeisterschaften oder olympischen Spielen. Aber für Schach? Ok: Es gibt Leute, die behaupten, dass Schach eh kein Sport sei, weil der intensive körperliche Aspekt fehle. Und überhaupt: Was ist an Schach denn so spannend, dass man darüber live in den Medien berichten sollte?
Die Frage, ob Schach ein Sport sei, greife ich gerne in einem weiteren Artikel auf (Achtung, Spoiler-Alarm: Ja, ist es.) Auf die Frage, ob man Schachpartien live übertragen kann, gab es viele Jahre nur eine Antwort: Nein. Stundenlange Spielzeiten, in denen minutenlang einfach nichts passiert, emotionslos auf ein Brett starrende Protagonisten und (wenige) zur Stille verdammte Zuschauer sind einfach zu wenig Spektakel für ein Medium, wie das Fernsehen, dass von Emotionen und der schnellen Abfolge spannender Bilder lebt.
Trotz dieser Vorzeichen startete der WDR 1983 einen Versuch, Top-Schach dem Fernsehpublikum näher zu bringen. „Schach der Großmeister“ [1] hieß die bis 2005 produzierte Fernsehsendung, deren Grundidee man durchaus als Vorlage für heutige Schachübertragungen im Internet betrachten kann: zwei Großmeister spielten Schach gegeneinander und zwei Kommentatoren (legendär: die beiden Großmeister Helmut Pfleger und Wlastimil Hort) analysierten den Spielverlauf und vermittelten die Spielideen den Zuschauern. Selbst auf Studiopublikum wurde nicht verzichtet und Anrufer konnten ihre Meinung zum Spiel abgeben. Einen faszinierenden Einblick in das damalige Format kann man sich auf YouTube verschaffen. [2]
Im Grunde funktioniert die Live-Berichterstattung von Schachpartien heute nicht anders. Lediglich die technische Basis hat das nächste Level erklommen: Das Internet ist DAS zentrale Übertragungsmedium, über dass ganze Turniere dem Publikum in aller Welt verfügbar gemacht werden. Das Publikum kann über Live-Chats seinen Emotionen freien Lauf lassen und die Pflegers und Horts von heute heißen Daniel Rensch, Robert Hess, Pjotr Swidler oder Anna Rudolph (um nur einige beispielhaft zu nennen).
Das allein hat aber das Kernproblem noch nicht gelöst: Eine Turnierpartie im klassischen Schach kann mehrere Stunden dauern und irgendwann geht auch den professionellsten Moderatoren der Gesprächsstoff aus, wenn alle Ideen der aktuellen Schachposition besprochen und sämtliche Anekdoten zu den Spielern erzählt worden sind. Manche Live-Übertragung vom „Altibox Norway Chess 2020“ [3] auf chess.com [4] oder chess24 [5] waren ein trauriger Beleg dafür.
Das es auch anders geht, zeigt sich an der Entwicklung zahlreicher neuer Turnierformate, in denen eine Erfindung von Robert James „Bobby“ Fischer [6] eine zentrale Rolle spielt: Der sogenannte „Fischer-Modus“ [7] führt dazu, dass die Spieler schneller spielen müssen, gleichzeitig aber nicht auf eine mögliche Zeitnot ihres Gegners setzen können. Dass auf dieser Basis qualitativ hochwertige und für den Zuschauer sowohl interessante als auch kurzweilige Partien möglich sind, zeigte u. a. die „Magnus Carlsen Chess Tour“ [8]: Geniale Ideen und haarsträubende Fehler waren nicht selten nur einen Zug voneinander entfernt und die Kommentatoren überschlugen sich regelrecht vor Begeisterung. Das alles sorgte für vergleichsweise hohe Zuschauerzahlen und ist mit Sicherheit auch ein Grund für die in den letzten Jahren wachsende Popularität dieses Sports (ja, Schach ist ein Sport). Es würde mich daher nicht wundern, wenn diese Formate auf das klassische Turniergeschehen ausstrahlen und dieses revolutionieren würden. Wenn man die Kritiken an der Remis-Serie in der Schach-WM 2018 [9] verfolgt, wäre das definitiv ein Gewinn.
Die folgende Stellung entstand in einer Online-Fernschachpartie, in der ich die schwarzen Steine führte:
Es gelang mir, in der Eröffnung schnell das ungenaue Spiel meines Gegenübers zu nutzen und mit zwei Mehrbauern ins Endspiel zu gelangen. Die weiße Figurenstellung machte es mir allerdings schwer, die beiden (eigentlich) verbundenen Freibauern auf dem Damenflügel gewinnbringend einzusetzen. Nach dem letzten Zug (36.gxh6) drohte Weiß, den h-Bauern in eine Dame umzuwandeln. Ich versuchte dies daher, mit 36…Lc8 zu verhindern, sodass mein Turm den Bauern am Vormarsch hindert bei gleichzeitigem Angriff auf den weißen „Blockade“-Turm auf a6. Ganz nebenbei bleibt der Bauer auf e6 gedeckt. Ein netter Versuch, aber trotzdem ein Fehler. Warum? Und was hätte ich anders machen sollen? (Auflösungen am Ende des Artikels)
Seit Mitte September 2020 läuft im Barmbeker Schachklub [10] wieder so etwas wie ein „normaler“ Schachbetrieb. Nach Vorlage und Umsetzung eines Hygienekonzeptes ist es wieder möglich, im Barmbek Basch [11] an echten Brettern (oder „Over-the-board“ (OTB), wie es im englischsprachigen Raum bezeichnet wird) zu spielen. Im Mittelpunkt steht dabei die laufende Klubmeisterschaft, die nach Spielstärken aufgeteilt in vier Gruppen durchgeführt wird und Anfang Dezember 2020 endet. Parallel dazu finden in loser Folge Trainings statt, in denen Schachwissen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten vermittelt wird. Es lohnt sich also, Dienstags ab 19 Uhr zum kiebitzen, trainieren oder einfach zum Schachspielen vorbeizuschauen.
Neben Einzelturnieren gehören Mannschaftswettkämpfe zum festen Bestandteil des Terminkalenders. In diesem Jahr geriet der Kalender allerdings mächtig in Unordnung. Wegen der anhaltenden Pandemie wurde in sämtlichen Schachligen der Betrieb zunächst unterbrochen und in Hamburg schließlich abgebrochen. Ein Neustart mit reduzierter Mannschaftszahl ist für Januar 2021 geplant. Der Barmbeker Schachklub versucht auch dann wieder, mit fünf Mannschaften in unterschiedlichen Ligen anzutreten. Verständlicherweise sind einige Mitglieder zurzeit etwas zurückhaltender, was eine mögliche Aufstellung in einer der Mannschaften angeht, sodass es für die jeweiligen Mannschaftsführer diesmal besonders herausfordernd ist, ein Team aufzustellen, welches über den gesamten Saisonverlauf vollständig zur Verfügung steht. Aber vielleicht entschließen sich ein paar Mitglieder ja doch noch, ein Team zu unterstützen. Das gilt natürlich auch für Vereins-Neulinge, die mal Turnierluft schnuppern wollen. Dienstags besteht die Gelegenheit, sich hierzu mit Mitgliedern auszutauschen.
Ich nahm an, dass Weiß eigentlich nur 37.Td6 oder 37.Ta4 hat, um irgendwie den Druck gegen die schwarze Bauernstellung aufrecht erhalten zu können. Ich übersah aber folgende brillante Wendung:
37.Tc6!!
Das Hauptmotiv lautet: Ablenkung! Wenn Schwarz den weißen Turm schlägt, dann ist der h-Bauer nicht mehr zu stoppen. Wenn Schwarz seinen Turm wegzieht (z. B. 37…Th7), dann fällt der Läufer auf c8. So oder so steht Weiß plötzlich besser und kann wieder auf Gewinn spielen.
Was hätte Schwarz aber besser machen können?
36…Lb5!
Unter Aufgabe eines Bauern nach 37.Txe6 kann Schwarz den weißen h-Bauern durch 37…Ld3 hemmen und beispielsweise nach 38.Tg6 seinen a-Bauern mittels 38…a5 mobilisieren (der weiße Turm auf g6 ist natürlich vergiftet: 38…Lxg6?? hxg6 und die weißen Bauern sind nicht mehr zu stoppen). Obwohl Schwarz sich einen „Restvorteil“ sichert, bleibt die Stellung weiterhin umkämpft. Trotzdem zeigt diese Stellung, dass es hin und wieder sinnvoller sein kann, sich nicht zu sehr am Materialvorteil festzuhalten, solange die Position andere Vorteile verspricht.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Schach_der_Gro%C3%9Fmeister
[2] https://www.youtube.com/watch?v=0A6QOng-Y3c&list=PLn2npaGjwVmh0oiiVul9Arjjevxlyqtk2
[3] https://norwaychess.no/en/2020-2/
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Bobby_Fischer
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Bedenkzeit#Fischer-System
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Magnus_Carlsen_Chess_Tour
[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Schachweltmeisterschaft_2018
[10] https://www.barmbeker-schachklub.de
[11] https://barmbek-basch.info/
…Lindy Kicks von Ruby Doo mit den tanzenden Füßen.